Ich hatte vor dem Beyerdynamic ein Behringer ECM 8000, doch dieses hat eine sehr große Höhenabweichung, wodurch es für mich auf Dauer nicht zu gebrauchen war (ich messe meine Abhöre damit ein). Außerdem lässt die Kugelcharakteristik vom Behringer ein wenig zu wünschen übrig, da sie doch etwas ungleichmäßig ist, wodurch die richtige Positionierung vom Mic schwierig wird - es kommen immer etwas andere Ergebnisse heraus.
Das Beyerdynamic hat auf Achse, also direkt auf die Schallquelle zeigend zwar auch eine Höhenanhebung von 2-3 db (die auch klar im beigelegten Messschrieb erkennbar ist), aber sobald man es im Winkel von 90°, also Mic senkrecht (auf Decke zeigend), aufstellt, fällt diese Anhebung weg und man hat ein Mikrofon, das zwischen 60 Hz und 10 kHz linear (+/-1 db) misst.
Um noch ein wenig mehr Genauigkeit zu erreichen, sollte man sich an den Beyerdynamic Support wenden. Der schickt einem nämlich auf Anfrage den Messschrieb mit einer Tabelle zu, mit deren Werten man sich ein Calibration File basteln und womit man seine Messsoftware füttern kann. Wer auf 90° misst sollte dabei natürlich die Korrektur der Höhen weglassen.
An sich ist das MM1 sehr unauffällig in jeder Hinsicht. Es tut was es soll, ist schön klein, schön schwarz, gut verarbeitet - kurz gesagt, es macht Spaß es zu benutzen. Vor allem da man immer misst, was man auch hört. ;)
Eine Sache ist mir allerdings im Betrieb aufgefallen:
Ich weiß nicht, ob es am Mic oder an meinem Audio Interface (EMU 1616m) liegt, aber bei mir hat das Mic direkt nach dem Einstecken und Phantomspeisung Anschalten einen Höhenabfall von 2-3 db. Erst nach ca. 15-20 Minuten misst es linear. Dieser Vorgang des "Aufwärmens" lässt sich beschleunigen, wenn man dem Mic z.B. laute Musik vorspielt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Impedanzwandler im Mic erst ihre Betriebstemperatur erreichen müssen, damit sie linear arbeiten, aber ich bin kein Elektrotechniker und hab keine Ahnung. Jedenfalls sollte man sich nicht wundern, wenn kurz nach dem Einstecken die Messungen etwas variieren. Wenn das Mic erstmal "warm" ist, bleibt alles konstant.