Boss AC-3 B-Stock

Meine Hoffnung war, dass die Roland-Entwickler die Physik schon weiter überlistet haben aber die wurde doch etwas enttäuscht.

Prinzipiell funktioniert der AC-3 schon und ich werde ihn auch bei Gigs mit den üblichen 2 Stücken für Akustikgitarren einsetzen aber man muß auf einige Dinge achten, die auch die anderen Bewerter schon abgeprochen haben.

- Ich hatte mit Gitarren mit Singlecoil Tonabnehmern bessere Ergebnisse als mit Humbuckern
- Der AC-3 arbeitet zumindest bei mir besser ganz vorne in der Effektkette, das kann aber individuell unterschiedlich sein. Ich hänge den AC-3 über eine DI-Box ans Mischpult, der Pegel ist ordentlich, somit reicht eine kleine passive DI-Box aus
- Störgeräusche werden gnadenlos mit übertragen - wurde auch schon von einem anderen Bewerter festgestellt
- Irgendwie klingen alles Sounds "künstlich" - was sie ja auch sind. Welche der vier möglichen Gitarrentypen man verwendet und wieviel "Body" man zugibt muß man ausprobieren, das hängt sicher auch von der PA und der Monitoranlage ab. Im Zusammenspiel mit der Band kann man auch Einstellungen verwenden die alleine gespielt nicht schön klingen aber das ist ja bei Gitarren meistens der Fall. Umgekehrt klingen auch viele Akustikgitarren mit Tonabnehmer an der PA nicht unbedingt toll.

Fazit:
Ich hätte etwas mehr erwartet, die zahlreichen Videos im Internet dazu übertreiben (wieder einmal) etwas. Aber verwendbar ist das Teil trotzdem, vor allem eben als Alternative zur Schlepperei einer weiteren Gitarre, den Problemen mit Rückkopplungen usw. - eine Akustikgitarre für eine "unplugged" Band ersetzen kann der BOSS AC-3 nicht.

Verarbeitung: Das Gerät ist (wie üblich bei BOSS/Roland) gebaut wie ein Panzer, wer das kaputt kriegt, muss schon echt böse Sachen anstellen.

Sound: Mit Singlecoil/gesplittetem Humbucker bevorzugt in Halsposition lassen sich ganz nette Akustiksounds erreichen. Zusammen mit dem eingebauten Hall kann man so für die Bühne ein durchaus brauchbares Ergebnis erhalten und genau dafür ist das Gerät auch gedacht. Im Studio hat man ja alle Zeit zwischen E-Gitarre und Akustikgitarre zu wechseln, aber live geht das (ohne bereitstehenden, eingespielten Backliner) kaum.

Bedienung: Ich nutze den Line-Out und gehe direkt ins Pult damit, während der Guitar Amp Out in meinen POD geht.

So kann ich easy zwischen POD und Akustiksound umschalten, doch aufgepasst: Man sollte bei der Verkabelung darauf achten, dass man beim Line-Out ein unsymmetrisches Kabel mit Monoklinkenstecker verwendet, da das Gerät sonst nicht erkennt, dass in der Buchse ein Stecker steckt. Nur dann funktioniert die Umschaltung zwischen Line-Out und G.-Amp-Out reibungslos, andernfalls habt ihr nämlich immer Sound auf dem Line-Out, egal ob der Effekt an ist oder nicht!

Amtliche Akustik-Sounds kann man natürlich nicht erwarten, aber so wenig authentisch ist dann doch etwas enttäuschend. Die Bedienung erklärt sich von selbst- Auspacken und anschließen, fertig. Den Output muss man allerdings recht hoch einstellen und "Body" und "Top" vorsichtig dosieren.
Die Soundmodi können mich nicht sehr überzeugen, sie unterscheiden sich zu wenig.
Die Verarbeitung ist wie immer solide. Mich stört allerdings, dass die "Check" - Leuchte auch bei ausgeschaltetem Effekt nicht erlischt.
Fazit: Für das was es bietet einfach zu teuer.

Ich habe mir den AC-3 vor einiger Zeit gekauft.
Wie man es von Boss kennt, ist das Pedal richtig gut verarbeitet, hat aber leider eine Macke die nervt.

Der Sound ist zwar Druckvoll, aber kommt besser wenn ich nur über den Amp spiele und den AC-3 weglasse. Allgemein neigt der Acoustic Simulator zu einem lauten hellen Rauschen was den Gesamteindruck trübt.

Ich habe kurz nachdem dem Kauf nochmal mit einem Thomann Mitarbeiter gesprochen, dieser hat gemeint das der AC-3 Probleme mit Humbuckern hat.

Mittlerweile habe ich mir noch eine Squire Telecaster zugelegt und auch hier besteht diese Problematik.

Ich weiß es nicht, ob ich mir das Gerät nochmal kaufen würde. Testet es selbst an und macht euch eure eigene Meinung.