Jetzt habe ich das DD-500 fast eineinhalb Jahre im Gebrauch und ziehe Resümee: Ein richtig gutes, vielseitiges Delay!
Es erlaubt wenige und verzeihliche Schwächen, liefert aber eine Unmenge unterschiedliche Echos, unter welchen jeder seine Lieblinge entdecken kann.
Was waren meine Kriterien für dieses Gerät?
Es sollte programmierbar sein, mehrere Echo-Arten liefern, stereo sollte es sein, da ich es viel zum Aufnehmen nutze wollte. Der Blick auf das DD-500 war nachvollziehbar, denn ich habe schon das MD-500 und das liegt mir von der Bedienung und natürlich vom Sound. Da es mithilfe des großen Displays und des Editors besser seine Einstellungen preisgibt als die Kollegen von Empress und Strymon sammelte es schon mal Pluspunkte. Auch ein Grund, warum das DD-200 nicht in die engere Wahl kam, obwohl die Sound-Demos echt gut sind.
Was die Delay-Arten betrifft, interessierten mich besonders Tera-Echo, Slow-Attack und Filter.
Praxis-Test: Die Presets sind unterhaltsam und laden ein, daran herum zu tüffteln. Erstes Auffälligkeit, die angepriesenen 10sek. Echo-Zeit gibt es tatsächlich nur bei wenigen Echo-Arten, aber wer braucht schon so etwas?
Besonderer Aha-Effekt, bei dem Ding ist ein parametrischer EQ mit Low-Pass und High-Pass an Bord, den man bei Bedarf dazuschalten kann. Dieser kann dann aber auch so eingestellt werden, dass er den Echo-Gesamtklang, nur die Repeatschleife oder auch das ganze Signal (inkl. DRY ) beeinflusst! Sehr nett.
Die Klangqualität kann durchweg überzeugen, man kann das Stereosignal auch abändern und die Engines separat auf zwei Mono-Wege lenken.
Einstellmöglichkeiten en Masse! Carryover selbstredend, Simul-Mode für zwei Programme gleichzeitig, je nach Einstellung bis 297 Presets.
Mit Midi habe ich außer dem Programmwechsel noch nicht viel gemacht, hier und da eine Schaltfunktion auf den Kontrolltaster gelegt, z.B. Modulation an/aus oder Lautstärkeunterschiede.
Jetzt zum Punktabzug bei der Bedienung: Die Software der 500er Serie ist trotz Updates uneinheitlich. Beim MD-500 ist es z.B. sehr schön, die effektspezifischen Parameter auf den Drehreglern zu haben. Beim DD-500 geht das nicht. Und bei manchen dieser Delayprogrammen wäre es eine echte Hilfe, direkt auf die charakterprägenden Parameter zuzugreifen, z.b. Resonance beim Tera-Echo, Pitch-Feedback beim Shimmer. Aber vielleicht finde ich auch noch ohne einen zusätzlichen Schalter oder Expressionpedal einen Weg.
Aber dennoch, ein sehr gelungenes Gerät.
Man erhält wirklich viel für's Geld.
Eine klare Kaufempfehlung!
Mein liebstes Kind ist inzwischen das Analog-Echo. Ja, ich weiß, ein Digital-Delay kann nicht wirklich wie ein Analog-Echo klingen, aber die Art und Weise, wie die Echos dahin schwinden, ist einfach schön...