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Boss DM-101 Delay Machine

9 Kundenbewertungen

4.9 / 5

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Bedienung

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Verarbeitung

1 Rezension

Boss DM-101 Delay Machine
355 CHF
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1
Sv
Schön warm
Steve van Demsky 01.12.2024
Die Features dieses Pedals sind beeindruckend und es gibt derzeit kein vergleichbares Gerät am Markt. BOSS hat sich hier nicht lumpen lassen und praktisch alles, was momentan technisch möglich ist, umgesetzt. Das hat natürlich seinen Preis. Allein die Kosten für die 8 BBD (Eimerkettenspeicher) belaufen sich auf etwa 200 Euro. Hat sich diese Materialschlacht gelohnt? Ich würde sagen: Ja!
Ich habe so ziemlich jedes Delay, egal ob Bandecho, analog oder digital, besessen. Zu meinen Favoriten gehören nach wie vor die alten Bandechos, wie das Echoplex EP-3 oder das Roland RE 201 aber auch das Binson Echorec 2 (T7E). Keine der unzähligen digitalen Simulationen kann diesen Gerätschaften im direkten Vergleich das Wasser reichen. Die natürliche Kompression und Übersteuerung der magnetischen Aufzeichnung sowie die abnehmende Klangqualität bei längeren Delayzeiten lassen sich offensichtlich nur schwer authentisch nachbilden. Auch wenn die digitale Technik ansonsten in der praktischen Handhabung nur Vorteile hat, haftet dem Sound im Vergleich immer etwas steriles, mechanisches und unnatürliches an. Wesentlich inspirierender sind da schon Analogdelays mit Bucket Brigade Chips. Einige Klassiker in dieser Gerätegattung sind etwa das EHX Deluxe Memory Man, Moog Moogerfooger MF-104F oder Diamond Memory Lane ML-2. Diese Geräte besitzen jeweils 2 bis 4, teilweise sogar bis zu 6 der sündhaft teuren Panasonic MN3005 oder MN 3008 Chips, die schon sehr lange nicht mehr produziert werden. Da es inzwischen jedoch wieder qualitativ ansprechende Nachbauten dieser BBD Chips gibt, hat BOSS ganze 8 (!) Stück davon im DM-101 verbaut, was eine maximale Delaytime von 1200 ms ergibt. Gesteuert werden diese BBD von ausgefuchster Digitaltechnik, welche Features wie Midi, 128 Speicherplätze, echten Stereo-Ausgang usw. bei rein analogem Signalweg ermöglichen. Die Bedienung ist intuitiv, da es keine Untermenüs oder Doppelbelegung von Schaltern und Potis gibt.
Wie klingt das ganze? Ich habe intensive A/B Tests gemacht und das DM-101 am Ende auf mein Pedalboard geschnallt, wo es meinen bisherigen Liebling vorläufig verdrängt hat. Das ML-101 gehört mit Sicherheit in die oberste Liga, es muss sich vom Sound her hinter keinem der großen Analogdelays vergangener Tage verstecken. Lobend hervorzuheben sei insbesondere die Modulation, die mindestens so gut wie beim Memory Man ist. Auch die Wiedergabe der hohen Frequenzen ist ausreichend. Im Modus „Modern“ lassen sich die brillanten, schwebenden Sounds eines Memory Man ohne Probleme nachbilden. Ich kenne kein anderes Delay (egal ob analog oder digital), das dazu in der Lage wäre. Beeindruckend ist auch die Multi Head Funktion, die von der Art der rhythmischen Wiederholungen an Roland RE-201 oder Binson Echorec erinnert, jedoch mit einem völlig anderem, weil wesentlich wärmeren Sound. Die Darstellung der weiteren Betriebsarten und Möglichkeiten würde hier den Rahmen sprengen. Hinweisen möchte ich nur auf den Stereobetrieb, der in 6 verschiedenen Modi möglich ist und die auch Mono genutzt werden können.
Zeitweilig hört man Kritik hinsichtlich des Nebengeräuschverhaltens, was ich jedoch nicht nachvollziehen kann. Das DM-101 rauscht wie jedes andere analogen Delay auch, aber das Rauschen hält sich dezent in Grenzen und ist keinesfalls stärker als bei den genannten Referenzgeräten, eher im Gegenteil.
Persönliche Kritik? Ich hätte mir gewünscht, dass die Frequenzen in einigen Settings anders abgestimmt worden wären. Je nach gewähltem Modus werden sowohl die Anzahl und Verschaltung der aktiven Eimerkettenspeicher als auch die Einstellungen des Tiefpassfilters (Höhenwiedergabe) sowie die Taktraten angepasst. Das ML-101 ist insofern in allen Einstellungen ein sehr schön und warm klingendes Delay. Einstellungen mit ausgedünnten Bässen oder mittig perkussive Sounds sucht man aber leider vergeblich. Solche zunächst weniger schön klingende Sounds können aber bei höheren Lautstärken und im Zusammenspiel mit einer Band durchaus Vorteile haben, da die Echos nicht so sehr dazu neigen zu versumpfen oder sich dröhnend aufschaukeln. Für perkussive dotted 8 Delays wäre das DM-101 also nicht meine erste Wahl, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Zusammenfassend handelt es sich beim BOSS DM-101 um ein außergewöhnliches und derzeit absolut konkurrenzloses Stück Technik, das den stolzen Preis wert ist, sofern man die zahlreichen Funktionen zu nutzen weiß.
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