Die Zahl der Effektpedale, die ein klares Gitarrensignal in einen mehr oder weniger brachialen Ton umwandeln ist heute kaum noch überschaubar. Ich wollte ein Pedal, dass den Klang der Rockbands der sechsziger Jahr reproduziert. Früher hießen diese Teile Verzerrer, heute Fuzz, um sie von den Distortion- und Overdrivepedalen zu unterscheiden (denn das sind ja eigentlich auch Verzerrer).
So einen Verzerrer wollte ich haben und habe mir den FZ5 von Boss zugelegt. Er hat ein vernünftiges Preis-/Leistungsverhältnis und bietet zudem gleich drei legendäre Verzerrermodell in einem Gehäuse: Soundreproduktionen des Maestro FZ-1A Fuzz Tone, des Dallas Arbiter Fuzz Face und Roger Mayers Octavia Fuzz.
Das FZ5 ist superleicht zu bedienen: Mit dem mittleren Regler stellt man den Gerätetyp ein, der rechte Regler bedient den Ausgangslevel des Signals und der rechte bestimmt die Stärke der Verzerrung. Das FZ5 kann hinsichtlich der Verzerrungsstärke über die der Orginale hinausgehen, indem einfach der rechte Regler über die Mittenstellung hinweg eingestellt wird. Der Klang, den diese Verzerrertypen erzeugen, ist heute gewöhnungsbedürftig, bietet aber eine schöne Abwechslung beim Solospiel.
Akkorde klingen mit diesen Teile, gleich ob Orginal oder FZ5, eher matschig. Vor einen verzerrenden Röhrenverstärker oder ein vorsichtig eingestelltes Overdrivepedel gepflanzt, kann man den Klang nochmals aufpeppen. Es lohnt sich, auch mit dem Volumeregler und dem Tonregler der Gitarre zu experimentieren.
Wer ein vielseitiges, preiswertes und gut klingendes Verzerrerpedal sucht, ist mit dem FZ5 sehr gut bedient. Eine externe Stromversorgung ist allerdings angesichts des relativ hohen Stromverbrauchs zu empfehlen.