Das Gute am OC-5 ist die Wahlmöglichkeit zwischen "Vintage" und "Poly". Wo bei ersterem mehr Rauheit und Schmutz zu verzeichnen ist, bietet Poly ein sehr sauberen, wenn auch nicht leblosen, Oktav-Ton; sowohl nach unten, wie auch nach oben. Wiewohl ich die hohe Oktave eher zum Experimentieren nutzen würde. Das klingt dann doch sehr synthetisch, dafür hab' ich im "Alltag" keinen wirklichen Gebrauch. Trotzdem nett, daß es die Möglichkeit gibt.
Im Bandkontext jedenfalls gefällt mir der modernere Poly-Modus etwas besser, weil er nicht so viel Eigenleben mit sich bringt, sauber reagiert, auch in schwierigen Lagen, und sehr berechenbar den Ton andickt.
ACHTUNG! Auch dieser Modus verlangt nach monophoner Fütterung. Akkorde sind nicht sein Ding. ... meine jedoch auch nicht. ;)
Aber auch der Vintage-Modus hat seinen Reiz. Dann nämlich, wenn der Bass nicht reiner Begleiter ist, sondern auch mal den Ton angeben darf. Zusammen mit Overdrive, Distortion oder Fuzz ergeben sich herrliche Synthie-Linien, die je nach Einstellung fett bis abgefahren daherkommen. Vielleicht noch mit etwas Chorus garniert, und man kann bereits mit einer Singlenote eine unheimliche Fläche legen.
Verarbeitet ist das Gerät wie immer Boss-typisch, also unkaputtbar. Und die Bedienung finde ich auch übersichtlich. Ich weiß, das Format läßt oft nichts anderes zu, aber die Doppelpotis, die manche Boss-Effekte besitzen, verlangen schon nach sehr spitzen Fingern. Hier sind sie nicht vonnöten.
Das Teil hat jedenfalls einen festen Platz auf meinem "Arbeits-Board"...