Boss OS-2 Overdrive/Distortion

Das BOSS OS2 Effektgerät versucht gezielt einen zwei Effekte wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten in ein Gerät zu packen. Ausgestattet mit einem Lautstärke, einem Tone, einem Drive und einem Color Regler zur perfekten Soundoptimierung. Sowohl ein satter Overdrive als auch eine harte Distortion sollen erreicht werden. Meiner Meinung nach ist die Sache mit dem Overdrive sehr gut gelungen.

Von ganz leichter Verzerrung bis hin zu einen ausdrucksstarken Lead- und Rhythmussound alles dabei. Der Wechsel von Overdrive zu Distortion hat leider nicht ganz so gut geklappt. Im Gegensatz zum Overdrive kommt mir diese sehr überladen vor.

Nichts für Hardrock oder gar Metal. Alles in allem jedoch ein super Overdrive. Leider aber auch nur das.

Die OverDrive/Distortion OS-2 von Boss verwende ich gerne als Booster da man viele verschiedene Sounds dank dem Color-Regler herausholen kann.

Der Verzerrer hat 4 Regler. Einen für Level welcher nur die Lautstärke verändert, ein Ton Regler mit dem man den Ton der Verzerrung obertonreicher oder basslastiger einstellen kann, den Drive welcher die Verzerrung von leichten Zerrsounds bis zu sehr harten Verzerrungen Regelt und den Color-Regler mit dem man die Verzerrung stufenlos zwischen Overdrive und Distortion einstellt. Man kann natürlich auch Overdrive und Distortion zusammen mischen wodurch ein Interresannter sound entsteht den ich selber auch sehr gerne benutze.

Der Boss OS-2 ist wie alle Boss Pedale Sehr robust gebaut und da er nur wenig Strom verbraucht kann man ihn auch ohne bedenken mit einem 9V Batterieblock auf der Bühne betreiben ohne angst zu haben das die Baterrie leer wird. Im großen und ganzen ist der Verzerrer ein gutes Produkt und ist zu empfehlen für alle die einen Verzerrer haben wollen der ein großes Soundspektrum hat.

Das Pedal wurde scheinbar rein für Gitarrenamps entwickelt.
Im Studioeinsatz direkt PlugIn oder vor einem PreAmp wie dem Tubeman II taugt das Gerät nicht viel.

Je nach Reglereinstellung sind entweder die Höhen zu extrem präsent oder der Klang ist einfach nur matschig.

Die Bässe werden durchgehend abgewürgt (erinnert eher an ein Megafon).Auch mit dem Boss DS-1 vergleichbar schlechte Resultate erlebt.
Zwar könnte man mit dem Bass-EQ die fehlenden Bässe wieder nach justieren, sollte aber eigentlich nicht Sinn der Sache sein.

Für mich persönlich nach den guten Erfahrungen mit dem Boss MT-2 sind diese Pedale nur noch enttäuschend.

Mit den Fernost American Sound Gitarre Amp Simulator Effektpedal für unter 35EUR (zB Harley Benton American TrueTone oder JOYO JF-14 ) hat man für weitaus weniger Kosten ein erheblich vielfältiges und besseres Soundbrett in Profi Qualität.
Macht sogar sowohl den mikrofonierten 4x12 oder den teuren Röhren-Preamps ernsthaft Konkurrenz

Fazit nach über 20 Jahren Studioerfahrungen
Im Jahr 2020 ist billig ist nicht unbedingt schlechter und teuer muss nicht zwangsläufig besser sein.

Also nach längerer Benutzungs und Testphase wollte ich mal meine Eindrücke hier abgeben.
Von der reinen Grundidee her ist das Pedal ne coole sache! Ich wusste am anfang nicht ob ich eher overdrive oder distortion mag.. also warum zwei einzelne von Boss kaufen wenn die Jungs doch beides in einem anbieten?
Also wer leichte Kompromisse im sound eingehen kann aber dafür flexibel sein möchte ist mit dem Gerät gut bedient.
Für mich war das leider nicht der Fall, denn es kommt öfters ein undefinierter Gesamtsound raus wenn man sich in den Mitteleinstellungen befindet ( von overdrive und distortion)
Wenn man etwas definiertereren sound will sollte man sich die einzelnen boss Pedale kaufen.
Wer beides gerne mixt hat hiermit sicher seinen spaß.

Die Bedienung ist sehr einfach, wie gewohnt sind die Regler Level, Tone und Drive vorhanden. Nach kurzem "einfuchsen" in das Gerät kann man auch einen mehr oder weniger vernünftigen Sound aus dem Kästchen hervorzaubern, welcher mir persönlich auch gut gefällt.

Mit den Features des Pedals bin ich zufrieden, die Stufenlose Blende zwischen Overdrive und Distortion arbeitet gut und deutlich bemerkbar. Die Verarbeitung ist robust und Bühnentauglich, da kann man auch mal im Eifer des Gefechts "drauflatschen" ohne dass das Pedal in seine Einzelteile zerlegt wird.
Doch nun das wichtigste, der Sound:

Das Pedal hat meiner Meinung nach seine Stärken im leicht angezerrten Bereich, für Liebhaber von Crunchsounds also eine gute Wahl. Im Highgain Bereich wird die Zerre jedoch Matschig und der Sound büßt an Offenheit ein. Es gibt gute und günstigere alternativen für Pedale die Bluesige Sounds zaubern. Insofern spreche ich keine Kaufempfehlung aus. Da ich die Vielfalt des Pedals aufgrund der Matschigen Highgain Sounds nicht nutzen kann war ich etwas enttäuscht. Deswegen nur 3 Punkte beim Sound.

Das Overdrive/Distortion von BOSS ist ein wirklich innovatives Gerät. Sowohl der reine Overdrive-Sound als auch der reine Distortion-Sound sind beide klanglich sehr ansprechend.

Das eigentlich tolle an dem Pedal ist aber, den Sound zu mischen - ganz einfach per Drehregler. Dadurch kann man sehr gut Akzente setzten, z.B. kann man den normalen Overdrive-Sound etwas aufpeppen, indem man das Distortion etwas zumischt und somit erhält man einen schönen rockigen aber auch etwas durch das Distortion rauren Sound, der nicht mehr ganz so warm ist, wie der reine Overdrive-Sound.

Insgesamt finde ich, dass das Pedal eine wirklich attraktive Alternative zu zwei separaten Pedalen ist. Natürlich ist mit zwei Pedalen ein größerer Umfang an Sounds möglich. Wenn man aber schnell und einfach mit dem Sound experimentieren will, bietet sich dieses Pedal absolut an.