Ich suchte in erster Linie ein Gerät, welches mir die Möglichkeit bietet, auch live die im Studio eingespielten Gitarrenparts zu bringen - und damit meine ich hier speziell Parts mit in Terzen, Quarten und Oktaven versetzten simultan gespielten Linien. Den vorhandenen Detune-Effekt (um z.B. den Sound á la Intro von Paradise City hinzukriegen) nimmt man gern mit. Die Möglichkeit der Whammy-Bar-Simulation war mir persönlich nicht wichtig.
Um mit dem Positiven anzufangen: die Verarbeitung des Geräts ist ordentlich und robust, Fehler konnte ich nicht feststellen. Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang. Der Detune-Effekt ist prima, er tut exakt was er soll und das wirklich gut.
Für Alles, was ich sonst mit dem Gerät vorhatte, ist das Teil leider nicht im Ansatz zu gebrauchen. Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: jeder sollte das Ende des Solos von Hotel California (The Eagles) kennen. Das ist weder besonders schwer in tonaler Hinsicht, noch ist es besonders schnell - wir reden hier nicht über Gitarrenlinien von Malmsteen und Konsorten. In keiner einzigen Moduswahl (am Anfang versucht mans ja mit Logik, dann eher mit gefrustetem Probieren) klang das Ganze nach irgendwas Gutem. Weder brachte das Gerät logische Tonfolgen zustande, noch - und das fand ich am Erschreckendsten - ist der vom Gerät erzeugte Pitch-Sound hinnehmbar. Anders ausgedrückt - ich besitze einen 16bit-Multi-Effects-Prozessor vom Ende der 80er Jahre, der einen Pitch-Effect an Bord hat - und der ist um Längen besser (und trotzdem auch nicht zu gebrauchen).
Sound ist sicherlich Geschmackssache und womöglich ist der PS-6 für bestimmte Linien - die ich offenbar beim Antesten nicht gefunden habe... - ein klasse Gerät. Ich jedoch hab mich bei meinem Amp und der Gitarre nach dem Antesten persönlich entschuldigen müssen.