Ein Bestandteil meines Repertoires als Leadgitarrist einer Rock- and Oldie Coverband sind Gitarrenstücke aus den 60ern. Neben anderen Gitarrenbands von damals, ist hier insbesondere die Band "The Shadows" mit ihrem Leadgitarristen Hank Marvin zu nennen, der durch vielfältige Nutzung diverser Bandechos seinen einprägsamen Gitarrensound kreierte.
Bei dem Versuch, diesem Sound so nahe wie möglich zu kommen, habe ich im Laufe der Jahre viele Delays gespielt und rumprobiert. Nach einiger Zeit habe ich dann realisiert, dass es doch nicht so das Wahre ist und meistens die teuer angeschafften Effektgeräte wieder vertickt. In den letzten Jahren habe ich dann einfach die Delayeffekte in meinem Boss GT-100 genutzt und so lange probiert, bis es einigermaßen hinkam.
Als ich beim stöbern hier bei Thomann das Boss RE-202 entdeckte, war ich sofort angefixt. Sofort bestellt, schnell geliefert, ausgepackt und unmittelbar vor meinen Fender Deluxe Reverb mit meiner Fender Eric Johnson Strat verkabelt.
Und ganz ohne Bedienungsanleitung oder Internetrecherchen ist man in der Lage, mit normalen Reglern super klingende Echosounds einzustellen und sogar abzuspeichern. 127 Speicherplätze stehen theoretisch zur Verfügung. Dazu benötigt man aber auch ein entsprechendes MIDI-Gerät. Ich beabsichtige, mir die MIDI Mouse von Tech 21 dafür anzuschaffen. Dann kann ich für jeden Shadows-Song das beste Echo abspeichern und muss nicht immer rumfummeln. Aber auch ganz ohne MIDI bietet das Gerät vier Speicherplätze. Da kommt man ja auch schon ganz schön weit.
Die Echos klingen richtig authentisch nach Band. Und mit den beiden Reglern "Saturation" und "Wow & Flutter" sowie "TAPE new or aged" kann man den Sound nach belieben formen (neues Band, altes Band, irgendwie dazwischen). Beim Blindtest - und schon gar nicht unter Bühnenbedingungen - ist m. E. ein Soundunterschied zum originalen Bandecho kaum feststellbar. Und man erspart sich den Ärger mit den Bändern, der Wartung usw. und hat darüber hinaus noch viel mehr Optionen, den Sound zu formen.
Ganz topp ist, dass das RE-202 vier Tonköpfe simuliert, die mit einer Auswahl von 12 Einstellungsmöglichkeiten einzeln oder in Kombination geschaltet werden. Da findet man garantiert das passende Echo.
Alle Einstellungsmöglichkeiten sind selbsterklärend, was bei mir dazu führt, dass ich mich viel mehr aufs Gitarrespielen konzentriere, ohne an irgendwelche versteckten Funktionen des Effektgerätes, die ja evtl. noch vorhanden sein könnten, nachzudenken.
Eine Aufzählung der Anschlussmöglichkeiten erspare ich mir. Einfach auf die Bildchen klicken, dann ist man sofort informiert.
Boss (Roland) ist ja bekanntlich immer für eine Überraschung gut. Vor einiger Zeit habe ich über den Acoustic Singer Amp gestaunt. Und jetzt hauen die ein äußerst stabiles und bühnentaugliches Space-Echo raus, dass uns Gitarrenfreaks zumindest derjenigen der älteren Generation vor lauter Freude Pippi in die Klüsen treibt.
Let the good times rol (land).