Eher nicht mit AER vergleichen (wenn auch baugleich): wärmerer Sound, mehr "Holzig" (v. A. Ch2, der deutlich direkter und nochmal klarer als Ch1 klingt, und bei Ch1 im low Modus für Preamp-ac Gitarren). Ch1 klingt in sich mittenbetont jazzig, günstig ist es, die Höhen auf 75%,Mitten auf 15%, Bässe auf 50% zu stellen.
Nach 1.5J Nutzung:
Die EQ Potis reagieren und greifen mäßig ein, die Knöpfe sind sinnvoll schwergängig und lassen sich gut positionieren. Treble und Bässe sind moderat, unterstützen den Naturklang, es klingt nicht nach digitalem Treble /Bass-Booster wie bei manch anderen Akustik-Amps. Allerdings nutze ich die Potis oft bei 12 aufgedreht bei Kanal-Gain 6, der Unterschied beim EQ zu 6 ist eher in der Gainzunahme. Ich finde es dann jazz-ästhetisch schön, hätte allerdings mehr Reserve beim Treble.
Die Efx Effekte sind mir mit zu geringer Bitrate programmiert, da könnte Behringer aus eigener Produktion durchaus nachbessern. Sie lassen sich in Intensity und Raumtiefe (aber nicht Rate) über Deph & Level justieren. Hall 1-3 ist kaum hörbar, 4-7 ~ Plate bzw Springhall mit deutlicher "Feder" Imitation, was nicht zum Ac-/Jazzamp passt; ein samtiger und "echt" tiefer Hall fehlt. Die Deph sollte bei Plate 5-7 nicht über 6 gesetzt werden, dann hört man das Reverb mit zu geringer Bitrate unschön abbrechen statt wirklich länger ausrollen. D. H., smoothe Pad-Sounds lassen sich so nicht erstellen. Die Kombi Chorus + Delay statt mit Reverb kling merkwürdig, ich nutze sie nicht. Der Chorus ist mit 3 Ratevorgaben nicht flexibel nutzbar, klingt nur bei Deph unter 8 nur metallisch einsetzbar, aber nicht den "Holzsound" des Amps unterstützend. Schade, dass Mute nur über ein optionales Pedal anwählbar, und eine Feedback Kontrolle nicht dabei ist.
Unklar ist, warum extern eingeschleifte Effekte in ihrer Intensity nur über den Panel-Poti gegenläufig und sehr schwach beeinflußt werden können, diese Funktion ist damit nicht nur schwach nutzbar.
Insgesamt 4 Sterne, weil der Amp "Holz" - natürlich und im Volumen für den kleinen Kasten enorm vernehmbar gut klingt, sich mit allen anderen Instrumenten und in vielen Veranstaltungen (Gesang + Ac. Gitarre, Sprache, Jazzgitarre) gut verträgt und auch auf Entfernung sich bewährt. Abzug bezgl des zu einfachen Effekteboards, der zu geringen Treble-Reserve, und den unangemessenen Möglichkeiten, Effekte einzuschleifen, ohne Notch oder Feedback.
Das (einfach erstellte, aber dafür teure) Etui des AER Compact 60 passt, und auch hier wäre eine preisgünstige Alternative angemessen.