Ich bin durch meine Recherche zu Vintage-Rat-Style Verzerrern (also Klonen des legendären 80er Jahre Verzerrers "The Rat" von der Marke Proco) auf dieses Pedal mit dem eigentümlichen Namen gestoßen. Ich gestehe auch, dass ich als Katzenfreund dieses Pedal allein aus optischen Gründen gerne auf dem Board habe :D Die Pedale von Catalinbread kommen handgemacht aus Oregon, USA, und werden entwickelt von einem Soundtüftler aus dem Kulturkreis der First Nations. Wie kommt man dort bitte auf die Idee, dem Pedal den deutschen Namen "Katzenkönig" zu geben? Der einzige Zusammenhang war in einem Präsentationsvideo zu erahnen. Besagter Soundtüftler hat sich selbst einen Klon des legendären Fuzz-Pedals "Tonebender Mk.II" (u. a. von Jimmy Page gespielt) gebaut und "Kitten Bender" genannt. Mit aufgemaltem Katzengesicht auf dem Pedal. Der "Katzenkönig" ist ein Verzerrer, der im ersten Teil der Schaltung ein "Tonebender Mk.II" Klon ist und im zweiten ein Klon des oben genannten Zerrpedals "The Rat". Das Pedal wird beworben mit der Kernaussage: "Straff wie ein Distortion-Pedal und singend wie ein Fuzz". Genau das trifft es! Ich besitze mehrere Fuzzfaces und andere Fuzz-Pedale. Mit Humbucker-Gitarren ist es immer schwierig, einen "tighten" Sound zu halten. Schnell matscht es bei hohen Volume-Einstellungen an der Gitarre. Ich besitze auch den "Rattler" von Jam Pedals, einen Klon der Urversion der "Ratte". Ich kann im Vergleich bestätigen, dass der "Katzenkönig" "unten rum" immer straff und definiert bleibt - wie die "Ratte". Mit hohem Gain geht es tatsächlich in einen singenden Sound mit viel Sustain über, den ich für Fuzz-Verzerrung typisch halte.
Der "Katzenkönig" ermöglicht mit seinen Reglern Input und Gain ein breites Klangspektrum. Besagte Regler ganz rausgedreht "cruncht" der Sound schon sehr ordentlich. Der Filter-Regler als Tonblende reagiert wie auf der Original-"Ratte" spiegelverkehrt. Wie auch ein "Tonebender Mk.II" oder eine „Ratte“ ist dieses Pedal für stärkere Zerrsounds gedacht, die mit dem Volume-Regler der Gitarre nicht so clean werden, wie von einem guten Germanium-Fuzzface gewohnt. Liest man die Kommentare in Foren, so scheint das Pedal im Hinblick auf seine Verzerrung für manche etwas zu viel des Guten zu sein. Das kann ich nicht bestätigen, die Zerrung fängt AC/DC-mäßig an. Mir gefällt das Klangspektrum in seiner ganzen Breite, wobei es mit beiden Reglern Input und Gain auf Rechtsanschlag doch extrem zerrt. Im Vergleich ist ein Germanium Fuzzface weicher, bluesiger. Die „Ratte“, jedenfalls mein „Rattler“ von Jam Pedals, ist kultivierter und moderner - wenn man das so ausdrücken möchte. Der „Katzenkönig“ hat mehr Vintage-Flair.
Der "Katzenkönig" bekommt in Foren viele gute Rezensionen aufgrund seiner Alleinstellungsmerkmale. Ein Kritikpunkt wird jedoch immer wieder genannt: Das Pedal rauscht ordentlich. Mehr als ein klassisches Fuzzface! Ich habe am Ende der Pedalkette einen ISP Decimator (Noise Gate). Das bringt in Spielpausen Ruhe rein. Aber dafür muss man damit leben, dass der Sound, sobald gespielt wird, durch ein hörbares Grundrauschen unterlegt ist. Nur aus diesem Grund habe ich in der Beurteilung bei Verarbeitung einen Punkt abgezogen.
Für Liebhaber 70er/80er Jahre-Rocksounds, wie mich, ist der "Katzenkönig" eine willkommene Erweiterung zu den gewohnten Standardsounds. Er ist akustisch (und optisch) sogar ein Highlight in meiner Sammlung.