Zu Zeiten des Nord Stage 2 waren in diesem Instrument vereinfachte Versionen der einzelnen Instrumente verbaut (C2, Electro, Piano). Heute ist es umgekehrt. Dem A1 fehlen vielen Funktionen / Eigenschaften, die das Stage 3 hat.
Mein Nord Wave funktioniert nicht mehr zuverlässig und ich habe Ersatz gesucht. Nord Lead 4 und Nord Lead A1 waren die Alternativen. Ich habe mich für den A1 entschieden, weil der Lead 4 eine sehr merkwürdige Effekt-Auswahl hat, kein Chorus zum Beispiel. Die Bedienung des A1, insbesondere bei den Oszillatoren kenne ich vom Stage 3 und das ist ein sehr produktiver Ansatz.
Es ist kein Text-Display ivorhanden. Damit würde ich zurecht kommen.
Nun ist die Aussage, das Stage 3 habe die A1-Engine nicht ganz richtig. Denn das Stage 3 hat die A1-Engine plus(!) Sample-Waveforms. Und das ist, nachdem ich viele Jahre den Wave gespielt habe, das Killer-Kriterium. Ich mache Cover-Musik, nur live, ich such(t)e nicht nach einem Sample-Player. Aber wenn man neben den wirklich guten(!) Sounds, die der A1 produziert, auch mal eine Gitarre oder ein Akkordeon imitieren möchte, ist es viel einfacher, ein passendes Sample als Basis zu nehmen, dazu noch andere Oszillator-Signale, Hüllkuren und Effekte zu addieren, als dieses mit Basis-Wellenformen hinzubekommen. Clavia wirbt beim A1 mit der einfachen Bedienung und preist an, wie schnell man damit zum Ergebnis kommt. Ja, aber das fehlen einige wesentliche Dinge.
1) Es gibt keine Samples als Waveform.
2) Das fehlende Text-Display hat mich schon nach zwei Tagen genervt. Beim Electro ist das OK, aber hier gibt es einfach zuviele Programme und Parameter.
3) Über den aktuellen Regler-Zustand gibt es keine Information (kein Display, keine Monitor-/Info-Taste)
4) Und, on top, der A1 hat einen Chorus, aber den kann man nur alternativ zum Verzerrer (Overdrive) einsetzen.
Jetzt frage ich mich, was soll das? Ich habe den A1 zurückgeschickt und habe mir ein Nord Stage 3 Compact bestellt. Das hat alle Features, die ich hier vermisse. Und auch noch eine breitere Tastatur und Aftertouch (wer es mag). Piano und Orgel stört mich nicht :-)
Der Vollständigkeit halber muß ich sagen, daß der A1 4 Layer (Slots) hat, das Stage 3 aber nur deren 2. Wenn man sich die Beispiel-Sounds im A1 anhärt, stelle ich fest, daß die meisten nur 2 bis 3 Slots verwenden und dann mindestens ein Layer für "Hintergrund-Arpeggio" verwendet wird. Für Filmmusik mag das nützlich sein, für die Bühne nicht (weil unhörbar). Weiterhin hat das Stage 3 ja noch 2xOrgel und 2xPiano als weiter, die für viele Sounds als weitere Layer gut verwendbar sind.
Verarbeitung und Sounds (also die, die man machen kann), sind toll. Der Pitchbender ist einmalig!
Aber der A1 ist oder wäre mein sechstes Nord-Instrument geworden, aber das erste, das mir wirklich nicht gefallen hat.