Der A1 ist in Sachen Vielseitigkeit im Sound und Anzahl der brauchbaren Features wie 4-Part Multitimbralität bei 24 Stimmen, Splitbarkeit, Bedienbarkeit bei gleichzeitig wertiger Hardware derzeit kaum zu schlagen.
Es stehen insgesamt 47 Oszillatorsounds mit Waveshaping zur Verfügung, allein die Formanten sind eine tolle Sache, damit konnte ich schon einige Naturinstrumente und fast gesampelt klingende Chöre nachbauen. Mit dem gelungenen "Drive" Regler beim Filter lassen sich sehr harmonisch, samtig angezerrte Leadsounds erzeugen. Speziell der lange Hall klingt ausgezeichnet.
Beim direkten Soundvergleich (Oszillatoren und Filter) mit dem analogen DSI Mopho x4 kann ich keinen hörbaren Unterschied feststellen, die Aufnahmen habe ich im Nord User Forum gepostet.
Somit sehe ich keinen Grund, auf einen Analogen mit zumeist weit weniger Wellenformen und oft auch ohne Waveshaping, umzusteigen. Noch dazu kann der A1 sanft und weich klingen, was mit so manchen analogen Synths (z.B. DSI, Korg Mini/Prologue) schwer umzusetzen ist.
Ein Nachteil jedoch ist der Verlust des zweiten Oszillators bei Verwendung von Rauschen und einiger Modulationsarten.
Der hauseigene Sound Manager ist wunderbar, man kann auch Listen exportieren. Updates, Software und Tutorials gibt es übersichtlich online.
Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend.
Die Regler sind im Gegensatz zu z.B. DSI wackelfrei, die Encoder rasten sauber. Die Tastatur ist leider von der leichtgängigsten Sorte, dafür sind z.B. die Anschlüsse am Gehäuse verschraubt und es wird nicht in Asien, sondern in Schweden gefertigt, was den Preis relativiert.
Achtung Cubase User! Nachdem ich den A1 multitimbral über Cubase verwenden möchte, bin ich auf Komplikationen gestoßen. Ich trage meine Bank/Program change/Pan/Volume Werte im ersten Takt mit Listeneditor ein. Hatte ich gestoppt, gingen plötzlich alle 4 Slots auf den Bank-Wert von Kanal 1 (Slot 1). Nach verzweifelter Suche war die Lösung im Weghaken von Programmeinstellungen - MIDI: Über Part-Grenzen hinweg verfolgen. Weiters verträgt er offenbar keine MIDI Events unterschiedlicher Kanäle gleichzeitig und braucht komischerweise zweimal hintereinander den CC10 Pan Befehl, da er ansonsten hie und da die Pan Einstellungen auf neutral rücksetzt. Der Support meinte, Cubase ist schuld, jedoch die anderen multitimbralen Keyboards funktionieren ohne diese Adaptionen.