Clavia Nord Stage Softcase 88

Die Transporttasche kommt zusammengefaltet, womit schon die erste Sache ins Auge fällt: der Boden ist vermutlich durch Hartplastik verstärkt, allerdings fehlt diese Verstärkung in der Mitte, sonst könnte die Tasche zum Ausliefern ja nicht gefaltet werden. Wenn das Stage 2 passgenau drin liegt, ist die Tasche gerade und das Keyboard ist für meinen Einsatz ausreichend gut geschützt. Durch die recht dicke Polsterung und den massiven Stoff ist die Tasche recht schwer, natürlich nicht so schwer wie ein Case, hat aber auch nicht dessen Schutz, aber eben schwerer als so manche preisgünstigere Tasche, aber durch die Passgenauigkeit und Dicke mit besserem Schutz als diese. Sprich, irgendwo zwischen Billigtasche und Flightcase.

Bei meiner bisherige Tasche für Stagekeyboards, welche zwar trotz dünnerer Polsterung auch ausreichend Schutz bietet, mußte ich mit Schaumstoff nachhelfen, damit sie einigermaßen in der Tiefe passt und das Piano nicht herumrutscht. Eine Versteifung hatte diese Tasche auch nicht, insofern ist die Nordtasche schon eine Verbesserung, aber warum dann nicht gleich konsequent die Verstärkung ganz durchziehen und das sperrigere Transportmaß in Kauf nehmen?

Die aufgenähte Zubehörtasche ist für mich genau richtig, es passen Pedale, Stromkabel und sogar der original Notenhalter rein, das ist gegenüber meiner vorherigen Tasche ein Vorteil.

Größtes Manko sind die Rollen, wie schon fast alle anderen Rezensenten bemängelt hatten. Wenn man das Keyboard um unteren Griff hinter sich her zieht, wird die Fuhre zu kippelig. Das konnte die alte Tasche besser, vorausgesetzt, der Schaumstoff lag stabil unter dem Keyboard und hielt es an Ort und Stelle, rutschte es in der Tasche umher, war ich mehr damit beschäftigt, daß mir das ganze nicht umkippt, als daß ich es hinter mir herziehen konnte.

Am oberen Griff gezogen, eigentlich die übliche Variante, schleift die Verkleidung der Rollen auf dem Boden und nichts rollt, was ein Ziehen mühsam bis unmöglich macht. Das Spielchen könnte man nun solange fortsetzen, bis die Verkleidung soweit abgeschabt ist, daß sich die Rollen wieder drehen. Witzig! Ein so offensichtlich nicht bis zu Ende gedachtes Konstrukt habe ich von den "roten Schweden" bisher nicht erlebt. Ich habe kurzerhand mit einer feinen Metallsäge die Rollenverkleidung an der unteren Seite um ca. 1cm schräg gekürzt und mit Schleifpapier versäubert, jetzt funktioniert's wie gewünscht, mal sehen, ob die Haltbarkeit auch gegeben ist.

Ärgerlich ist es aber schon, daß ich bei einem an sich für mich genau passenden neuen Produkt zu solch rabiaten Mitteln greifen muß, damit die Funktionalität so ist, wie ich sie brauche.

Das Case ist super verarbeitet und ich tue mich nicht schwer, der verbauten Polsterung zu "vertrauen". Mein Nord Stage 2EX gleitet geradezu in das Case.
Wenn man auf ebenem Boden ist, lässt sich das Case mithilfe des Ziehgriffs auf halber Höhe super bewegen. Bei unebenem Boden kann man für ein wenig mehr Sicherheit (dafür weniger Agilität) den Oberen Griff verwenden.

Ich habe einen Kritikpunkt am Case und einen Vorschlag zur Verbesserung;
Die Rollen haben eine Plastikabdeckung (wie ein Radkasten), der die Hälfte abdeckt. Ich weiß nicht genau, warum dies nötig ist. Die Umhüllung aus Plastik schleift auf dem Boden, wenn man das Case tiefer hält und hindert bei Treppen (Solo) am ungehinderten herunter/heraufgleiten.

Zur Verbesserung würde ich zudem einen weiteren Tragegriff an der Unterseite hilfreich finden, wenn man sein Instrument mal zu zweit die Treppen hoch/herunter trägt.

Alles in allem ein sehr gelungenes Case für dein Nord Case, das sein Geld (aufgrund der angepassten Maße) definitiv wert ist. Über die angesprochene Kritik lässt sich dabei hinwegsehen :)

... allerdings könnte man für den Preis auch ein richtiges Flightcase nehmen. Wegen der Gewichtsersparnis hatte ich mich für die Tasche entschieden. Die Tragegriffe, insb. mittig, sind an den richtigen Stellen angebracht. Die Haupttrageschlaufe macht allerding bei dem Gewicht eines Stage3 ein immer etwas wackeligen Eindruck, sie ist vielleicht einen Tick zu groß. Die Rollen funktionierten bei mir ohne Probleme und auch ohne Schleifen. Da ich das Stage3 dann doch zurückgesandt habe (ein Dank an Thomann und die 30-Tage Moneyback-Garantie), benötige ich das Case nun natürlich auch nicht mehr und kann somit nichts zur Haltbarkeit beitragen. Mein Softcase für das Electro 5D ist aber auch nach drei Jahren noch perfekt in Ordnung, dies würde ich hier auch erwarten.

Das Case ist sinnvoll konzipiert. Griffe gibt es in der richtigen Länge/Größe/Höhe überall, wo es hilfreich ist. Man kann es wunderbar auf den Rollen hinter sich her ziehen oder auch tragen.
Warum keine 5-Sterne-Bewertung: Die Räder sind nicht optimal konstruiert. Bei mir hat sich sehr bald nach dem Kauf etwas darin verheddert, was ich nicht rausbekommen habe. Das Rad lässt sich nicht unkompliziert demontieren. Dadurch hat das Case beim Rollen immer etwas geschliffen. (Den Support von Thomann schätze ich sehr. Er hat schnell reagiert und mir ein neues Case zugeschickt.) Ansonsten gibt es natürlich mit der Zeit Gebrauchsspuren, sodass die verhärteten Bauteile bspw. Kratzspuren bekommen. Daran sieht man aber auch, dass das Case an den richtigen Stellen schützt.
Ansonsten ist es von innen gut gepolstert und ein Nordstage 4 passt genau hinein. Es rutscht nichts. Die Tasche für Zubehör ist groß genug für Pedal, Noten, Kabel und weitere Technik-Sachen. Es ist nicht überflüssig schwer (Softcase eben), sieht hochwertig aus und lässt sich gut transportieren.
Insofern bin ich größtenteils zufrieden. Es könnte noch etwas resistenter an manchen Stellen konstruiert werden, aber im Großen und Ganzen lässt es sich gut gebrauchen.

Leider habe ich, in den zwei Wochen die es(ich) für die Bestellung und die Lieferung gebraucht hat, meinen Stage 2 88 zweimal ohne Tasche transportiert. Zwar mit Auto und Decke drüber, aber die paar Meter die Stiegen runter bzw. rauf in die Wohnung haben zu ein paar sehr tiefen Kratzern in den Seitenteilen geführt.

Tja, hätt ich mal nicht so lang herumgetan und gleich das Geld in die Hand genommen.
Zwar zähneknirschend - is immerhin doch ordentlich Knödl für so ein Bag - aber es zahlt sich aus!
Der Nord flutscht hinein, ohne Spiel und sitzt damit gut geschützt hinterm Plüsch verstaut. Ich hab ein bißchen gebraucht, bis ichüberzuckert hatte, dass die ausklappbaren Innenteile nicht über das Keyboard sondern an den Rand gehören, was das Schliessen der Tasche viel einfacher und die Aussenkanten besser geschützt macht.
Die zusätzliche Uassentasche ist sehr groß dimensioniert und bietet gern auch mal Platz für allerlei Kabel, Effektkasterln oder sogar einen Microkorg :)
Das Gewicht dieser Kombi wird dadurch allerdings nicht weniger und man sollte sich schon im Klaren sein, wieviel man da schleppen muss.
Zum Glück gibts ja die Rollen, die allerdings, wenn man die oberste Schlaufe zum Nachziehen verwendet, gern mal zum Schleifen beginnen. Also nicht die Räder selbst sondern die Abdeckung. Weil der Winkel anscheinend zu steil ist (Ich bin 190 also nicht klein). Da hätte man vielleicht besser designen können. Aber es geht!
Die mittlere Handschlaufe ist sowieso für engere Szenarien (indoor) meistens die bessere Ziehvariante weil der "NordZug" dann kürzer und maneuvrierbarer ist.

Alles in Allem halt ein roter saurer Apfel in den man einfach hineinbeissen muss, wenn man sein Nord Baby unversehrt durch die Gegend schleppen will...

Ich habe mir letztes Jahr das Nord Piano gekauft und wenig später die Originaltasche. Beim Zubehör des Klaviers kommt schon einiges zusammen (Kabel, Notenständer und besonders das relativ große Piano-Pedal). Nach wenigen Monaten musste ich aber feststellen, dass seitlich der oben angebrachten Zubehörtasche die Nähte aufreißen, und zwar besonders wenn man das Case vollbepackt auf den Reifen bewegt. So ist auf der Unterseite die äußerste Schicht der Stoffhülle offen und die dahinterliegende Schaumstoff-Schicht wird sichtbar und droht ebenfalls durchzureißen.
Ich bin darüber sehr verwundert, schließlich wirkt das Case ansonsten sehr gut verarbeitet. Es scheint aber, dass bei der Konzeption des Cases (und eben besonders der außen liegenden Zubehör-Tasche) nicht berücksichtigt wurde, dass eine größere Menge an Zubehör transportiert wird und die Tasche eben dementsprechende Stärke aufweisen muss.

Ansonsten ist es aber eine sehr praktische und für das Instrument wunderbar angepasste Tasche und ich würde sie trotz der mangelhaften Verarbeitung noch einmal nehmen. Ich hoffe aber, dass dieser Makel bei späteren Modellen verbessert wird.

Auf das Softcase sind wir wegen des Gewichtes des Hardcases umgestiegen. Es ist aber nur etwas! leichter. Stoßdämpfung hat eben auch hier ihr notwendiges Gewicht.

Auf der breiten Unterseite sind harte Plastestreifen als sinnvoller Ablageschutz angebracht. Leider fehlen diese auf der schmalen Unterseite. Dort sind nur schmale Gummi-Matten aufgenäht, die sich mit der Zeit ablösen...

Sehr angenehm ist die aufgenähte Tasche, in die das Original-Gestänge, das Original-Notenpult, das Sustain-Pedal und die Kabel passen. Leider sind auch hier die Nähte an manchen Stellen schon kaputt.

Allerdings benutzen wir das Piano samt Case ca. zweimal wöchentlich.