Conrad Götz ZW 96 Peg Soap

Ich habe mich lange gefragt, wie Musikanten mittelalterlicher Streichinstrumente ihre Instrumente bei Konzerten ohne Feinstimmer stimmstabil halten können. Zumal Darmsaiten ja eher mimosenhafte Bezüge sind. Wirbelseife ist die Antwort für Puristen. Und diese hier ist wirklich sehr gut. Die Wirbel gleiten sehr weich durch die Töne und ermöglichen ein sehr präzises Stimmen. Was aber wirklich heraussticht ist die tolle Verpackung. Durch das Metallröhrchen mit Schraubverschluss verlängert sich die Haltbarkeit erheblich. Der Trick war mir von Kolophonium bekannt. Der Verbrauch ist auch ähnlich gering. Wirbelseife möchte ich nun nicht mehr missen!

Ich habe eine ca. 100 Jahre alte Familiengeige selbst mit neuen Teilen ausgestattet, lediglich Wirbel und Steg sind noch Original. Die Wirbel wollten nicht vernünftig halten, auch mit dem Hausmittel Kreide war kein fester und doch beweglicher Sitz zu erzielen.

Die Wirbelseife hat das Problem gelöst. Nachstimmen über die Wirbel ist in sehr feinen Abstufungen möglich, wenn sich ein Wirbel doch etwas löst und nachgibt reicht leichter Druck, um wieder problemlos Stimmen zu können. Auch das in einigen Foren beschriebene Verschmieren der Wirbellöcher kann ich nicht erkennen, das Produkt kann sehr sparsam eingesetzt werden und entfaltet doch seine volle Wirkung. Gehört meiner Meinung nach in jeden Haushalt mit einem Streichinstrument.

Die Verpackung in einem Aluröhrchen sichert die Seife vor Austrocknung oder Vollkrümeln des Gelgenkastens. Damit man sich die Finger nicht einseift, ist sie zudem in Silberpapier gewickelt. Beides finde ich super. Das Röhrchen ist klein und leicht und findet Platz in jedem Instrumentenkasten.

Die Seife ist insgesamt etwas fest. Die Wirbel rutschen zwar nicht, aber das Stimmen läuft auch nicht besonders "samtig" - sie sind etwas schwergängig und teilweise mit zwei Fingern nicht zu drehen. Mein Geigenbauer verwendet ein "Geheimprodukt", das hier eine etwas bessere Balance besitzt.