Cort B5 Element Open Pore Red

Eigentlich wollte ich den Cort Artisan B5 in natur, weil er 50 EUR günstiger ist und habe mich deshalb brav nach der Thomann Liefer-Prognose (2-3 Wochen) gerichtet und ca. 3 Wochen gewartet. Als er dann lieferbar sein sollte, wurde die Prognose auf 9-12 Wochen aktualisiert. Naja, habe dann den lieferbaren roten für 50 EUR mehr genommen.

Der Bass selber ist bezüglich seines Klangs für den Preis außergewöhnlich. Ich spiele sehr gerne damit und kann ihn daher weiter empfehlen. Kann diesbezüglich mit wesentlich teureren mithalten. Läßt sich schön breit einstellen, was mir für den Mix wichtig war. Schon bei den Rezensionen im weltweiten Netz war mir aufgefallen, daß man Begeisterung raushören kann (zusammen mit dem Artisan B5 Plus / Vorgänger Modell).

Ein ähnliches Modell gibt es übrigens von Ibanez, das wohl auch von Cort gefertigt wird aber ca. 200 EUR teurer ist.

Etwas Arbeit hat die Einstellung gemacht (Hals Krümmung habe ich noch vor mir). Der Steg war bei der Auslieferung nicht eingestellt, so daß am 12.Bund / 1. Oktave ca. 50ct Abweichung (zu tief) auf allen Saiten da waren. Und dann ging es weiter: Bei der g Saite (d Saite grenzwertig) war der Saiten-Reiter am Anschlag. Eine Anfrage bei Thomann ergab, daß das Problem des zu weit entfernten Stegs dort nicht bekannt sei und es sich wohl um einen Einzelfall handle. Ansonsten hätte es Sinn ergeben, Cort zu benachrichtigen.

Da ich lange nach so einem Bass gesucht habe und ihn unbedingt behalten wollte, habe ich mir daher bei ebay für ein paar EUR 30mm lange M3 Linsenkopf Schrauben besorgt, um die 25mm langen M3 Schrauben des Stegs dagegen auszutauschen. Hat funktioniert. Ist jetzt weitgehend bundrein, lediglich vom 20.-24. Bund noch rund 5 ct Abweichung. Damit kann ich leben, weil ich da oben sowieso nicht spiele. Sollte das wider Erwarten mal eines Tages nicht reichen, werde ich mir eigene Saiten-Reiter fräsen. Dieser Bass ist es wert.

Edit: Nachdem Hals-Krümmung und Saiten-Höhe richtig eingestellt wurden, mußte auch die Höhe der Pickups nachgezogen werden. Klingt damit deutlich kräftiger.

Ich spiele seit Jahren hauptsächlich Cort Bässe und als ich für eine neue Band wieder 5-Saiter brauchte, habe ich einen B5 Element bei einem Freund angespielt, war begeistert und bestellt gleich zwei bei Thomann - den roten hier und den in Natural.
Insgesamt ist das ein großartiges Paket mit einem nervigen Wermutstropfen. Die Pickups und Elektronik sind wirklich gut und vielseitig, die B-Saite ist solide, der Hals ist ein Traum(!) und das Open Pore Finish mit dem Matching Headstock fühlt sich gut an und sieht sehr schick aus.
Womit sich Cort aber echt keinen Gefallen getan hat ist die Bridge bzw. deren Positionierung. Es ist mir und einem befreundeten Guitar Tech bei beiden(!) Instrumenten nicht gelungen mit herkömmlichen Mitteln die D- und G-Saite oktavrein zu bekommen - im 12. Bund war der Ton immer ein paar Cent zu tief und die Reiter an der Bridge am Anschlag - die verbauten Schrauben sind 25mm lang und da fehlen einfach 1,5-2 mm an Spielraum.
Nach einigem Zaudern habe ich hier die Rezension von vokars gelesen und dann doch 30mm lange M3 Linsenkopf-Schrauben bestellt um die von Cort verbauten 25mm Schrauben zu ersetzen und was soll ich sagen: Funktioniert :) Danke für den Hinweis!
Jetzt habe ich zwei vernünftig eingestellte Instrument, die ich sehr mag.

Der Bass sieht super aus und die gewählten Hölzer in Kombination mit den hipshot Mechaniken, den Bartolini PU's und der Bartolini Elektronik lesen sich super in der Beschreibung.

Die Verarbeitung ist jedoch dermaßen grottig, dass ich mich frage, ob der Bass direkt im Sägewerk gebaut wurde.

Die Einstellung der Intonation ist nicht möglich, weil die Brücke zu weit hinten sitzt und es nicht möglich ist den Reiter weit genug Richtung Hals einzustellen. Das geht auch nicht unter Zuhilfenahme einer längeren Reiterschraube, wie in einer anderen Rezi zu einem Model in anderer Farbe, erwähnt wurde.
Um die Halskrümmung einzustellen musste der trussrod fast 1 1/2 Umdrehungen gedreht werden.
Zusätzlich zu dem mechanischen Problem, war der Hals an den Griffbrettseiten größtenteils komplett ungeschliffen und man konnte deutlich Sägespuren fühlen und sehen. Die Griffbrettkanten wiesen deutliche Beulen an einigen Stellen auf, was darauf schließen ließ, dass die Kanten nicht abgerichtet worden sind. In der Preisklasse hätte ich das nie erwartet. Jeder Squier, Harley Benton, etc, den ich in meinen Händen hielt, war besser verarbeitet, als diese (schöne) Planke.
So schnell habe ich einen Bass noch nie wieder verpackt.

Bisher waren meine Erfahrungen mit Cort Bässen, die ich im örtlichen Shop angechekt habe, durchweg sehr positiv, weswegen ich mich auch für den Kauf entschied.

Schadebert.