Daddario ECB81 Chromes Bass Saitensatz

Wer Flatwounds spielt, begibt sich ja meistens eher weg von modernen Sounds (viele Höhen und ein präsenter Bass) hin zum klassischen Bass (bauchiger Ton, wenig Mitten). Die Chromes gehen hier aber einen interessanten Weg. Der Klang ist ganz eindeutig flatwoundig, aber trotzdem noch recht modern. Man landet also nach der anfänglichen Brillanz im Klang bei einem sehr mittigen, druckwollen Ton, der aber immernoch bis in die hohen Frequenzen hineinreicht. Ja, man könnte mit den Chromes sogar slappen...

Auf verschiedenen Bässen angetestet haben die Chromes immer eine gute Figur gemacht und gaben sich nur wenig anderen Flatwounds geschlagen. Und grade wenn es um klangliche Vielfalt geht, bekommt man hier Saiten, die ihren flat-Charakter mitbringen, aber trotzdem noch viel Platz für den Klang des Instruments lassen. Mit einem Plek und vielen Hochmitten im EQ bekommt man z.B. einen erstklassigen Punk-Sound, der sich durchsetzen kann.

Wer also Flats mal antesten will und nicht gleich den Sound auf ein bassiges Plonk a la McCartney reduzieren will, kann mit den Chromes einen schönen Mittelweg gehen, genau zwischen modernen Roundwound-Sounds und dem Flatwound-Kontrabass-Klanggebieten.

Dieser Saitensatz macht einen vollen, kernigen Klang. Für Flatwound Saiten kaben sie recht viele Brillianzen, was nochmal ein Pluspunkt ist. Die Mitten und Bässe, die da produziert werden, schieben hammermäßig! Das sind Rocksaiten, ganz klar. Wenn man der band und dem Publikum "Druck" und "Schub" geben will, dann mit denen hier. Könnte ich mir auch in einer Punkband vorstellen. Klingen so schön unrasiert.

Bespielen lassen sie sich recht gut, man muss aber schon reinlangen. Aber es lohnt sich, dann kommen super Sound raus.

Die Haltbarkeit ist bei Flats wie immer ewig, vielleicht zwei, drei Jahre? Es gibt Leute, die behaupten, dass sie über Jahrzehnte besser klingen. Glaube ich aber nicht so ganz.

Auf dem Akustikbass produzieren die eine hohe Lautstärke. Durch Dicke und das hohe Gewicht der Saite entsteht einfach viel Energie, die auf den Korpus übertragen wird.

Aber achtung. Die Saiten haben eine hohe Zugkraft. Man muss auf jeden Fall nen Spannstab nachziehen, sonst ist die Saitenlage zu hoch. Auf dem Akustikbass kann sich schon mal die Decke etwas verformen, was bei mir gut gegangen ist. Ich könnte mir aber vorstellen, dass empfindliche A-Bässe mit dünner Decke das nicht so ganz mitmachen. Für A-Bässe also lieber Thomastik JF344 oder sowas.

Die Flats liesen sich problemlos durch den Korpus meines Basses ziehen und mussten sogar noch gekürt werden um optimal um die Mechanik gewickelt zu werden. Die Länge sollte also für nahezu alle Mensuren ausreichend sein.

Vor dem Gebrauch sollten diese Saiten allerdings gut gereinigt werden, da sich Produktionsbedingt feiner Staub auf den Saiten abgelagert hat. Die Saiten schieben oderntlich, klingen schön tiefmittig und für Flatwounds außergewöhnlich brilliant, was das Slappen auf Flats wirklich zur Freude macht. Allerdings klingen die Saiten, wenn sie ersteinmal eingespielt sind, wie alle anderen Flatwoundsaiten und behalten diese schöne Höhen nicht allzulange.

In diesem Preissegment sind die Daddarios sicher unschlagbar! Im direktvergleich zu den LaBellas klingen sie aber minimal unharmonischer und müssen sich zu dem auch verarbeitungstechnisch geschlagen geben.

Wer aber keine 50 Euro für Saiten ausgeben will ist hier an der richtigen Adresse, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einfach unschlagbar!

Ich habe diese Saiten bestellt, da sie unter den Flatwounds einen hervorragenden Ruf genießen. Sie kamen sowohl auf einem Jazzbass als auch auf einem Prezi zum Einsatz. Die geschliffene Oberfläche fühlt sich zunächst sehr ungewohnt an - wenn man vorher nur Roundwounds gewohnt ist. Verglichen mit Roundwounds sind sie natürlich viel glatter.

Man gewöhnt sich aber recht schnell an das Spielgefühl. Ein Vorteil im Vergleich zu ihren ungeschliffenen Kollegen ist, dass sie sehr lange haltbar sind, denn es kann sich kaum Dreck in den Rillen ablagern.

Frisch aufgezogen merkt man gleich, dass sie nicht so brillant klingen wie Roundwounds. Slaps und Pops klingen etwas ungewohnt, aber durchaus interessant. Die Saiten haben bei mir jetzt nach einiger Zeit ein sehr schön singendes Sustain entwickelt.

Im Bandgefüge habe ich die Saiten eine Zeit lang live und im Studio eingesetzt, mir fehlten aber tiefe Bässe und Durchsetzungsvermögen (vor allem live), weshalb ich im Wesentlichen wieder zu Rounds zurückgekehrt bin.

Auf der Suche nach neuen Saiten, stieß ich auf die D'Addario Chromes. Ein Allrounder die aber auch gut für das Slappen geeignet sind. Ganz der klassische Slapsound kommt bei den Chromes nicht zur Geltung, aber durch und durch ein vielversprechender Sound. In der Band ein sauberer Klang, da der Klang wirklich breit ist und den gesamten Sound unterstützt. Die hohen Töne stechen etwas heraus. Das Geld ist gut investiert, vor allem wenn man bedenkt, wie lange diese Saiten halten bzw. gut klingen. Ich habe sie nach 6 Monaten gewechselt, abgenutzt klingen die Saiten zu plump.

Wer einen Allrounder sucht, womit man auch mal tolle Einlagen spielen kann, sollte mal diese extrem Fingerfreundlichen Saiten antesten.