Sollen Saiten noch mehr können? Ich würde sagen nein. Für Flatwounds klingen sie sehr hell, was sie nahezu als Ersatz für herkömmliche Rounds von DAddario qualifiziert. Lediglich im Vergleich zu Stainless Steels sind sie etwas bedeckter, was aber je nach Instrument nicht weiter auffällt. Ich benutze die Chromes (in verschiedenen Stärken) auf allen meinen Gitarren. Von der Semiakustik über die Hollowbody bis hin zur Telecaster passen die Saiten immer. Wer natürlich auf einen dünneren Sound aus ist, sollte sich einen heller klingenden Satz oder dünnere aussuchen.
Zuvor habe ich von Pyramid, Boomers, D'Addarios, Elixirs, Cleartones...viele verschiedene Saiten durchprobiert und keine intonierten so sauber wie die Chromes. Und die Haltbarkeit wird wirklich nur von den Elixir Nanowebs übertroffen. Trotz beinahe täglichen Spielens ist der Satz ECG26 auf meiner Ibanez AS53 nun schon seit 6 Monaten aufgezogen und einzig die beiden blanken Saiten lassen so langsam nach.
Das Spielgefühl ist zu Beginn natürlich klar anders als bei Roundwounds, gerade im direkten Vergleich zu meinen vorigen Stainless Steels von Pyramid. Insbesondere auf E und A-Saite wird man mit der glatten Oberfläche etwas Eingewöhnungszeit brauchen, ehe man das komplette Repertoire an spielerischen Gimmicks (Hammer-Ons, Pull-Offs, Slides..) ohne gelegentliches Abrutschen hinbekommt. Aber nachdem man die Oberfläche im Griff hat (ja ja, 5 Euro in die Wortwitzkasse), kann man sich an grandiosem Klang und überlegender Intonation erfreuen.
Von mir nach fast 10 Jahren Rumprobieren ein klares: Ich bin angekommen. Jazz, Metal, Country - D'Addario Chromes.