Was machen, wenn der Bass mulmt? Wenn einfach zuviel Mahagoni dran ist für einen klaren Sound? Oder zuviel Humbucker für spritzige Höhen? Zuviel Mitten für eine klare Artikulation?
Genau das war mein Problem bei meinem Sechssaiter. Ein wunderschönes Harley Benton Edelmodell, das es leider nicht mehr gibt. Eine prachtvolle Holzkonstruktion, der ich schon mit einer Glockenklang-Elektronik und EMG DC Pickups endgültig zum Status des Edelbasses verholfen hatte. Aber da war immer noch dieses Dröhnen in den Mitten, mit dem ich vielleicht in einer Heavy-Kapelle Gefallen gefunden hätte, das mir aber für meine Anwendungsbereiche gar nicht in den Kram passte.
Also dann die Pro Steels drauf, mit deren viersaitigen Schwestern ich schon auf meinem Jazzbass die besten Erfahrungen gemacht hatte. Und: Es ging die Sonne auf! Der Sound war sozusagen durchgelüftet, der Muff war raus, klar konturierte Bässe trafen sich mit knackigen Höhen.
Pro Steels entschlacken das Mittenzentrum und setzen ihren Fokus auf Bass und Höhen. Das macht sie nicht für jeden Bass und jede Stilistik tauglich. Auf dem Precision zum Beispiel nehmen sie dem Bass den typischen Charakter. Beim Jazzbass aber helfen sie, die etwas unterbelichteten Bässe aufzuwerten und bringen gleichzeitig funky Höhen.
Wer also eine Saite sucht, die einen modernen Klang mit etwas analytischer Note anbietet, ist hier goldrichtig. Im Grip sind Pro Steels etwas rauh, sie halten ziemlich lange, um dann recht zügig altersmilde zu werden.