Die Eigenschaften, die eine Kontrabaß-Saite erfüllen muß, richtet sich stark nach dem Einsatzgebiet. Für Jazz-Pizzicato sollten genügend Sustain und ausreichend Obertöne erzeugt werden, für Arco-Anwedungen ist vor allem eine gute Ansprache wichtig, im Orchester zusätzlich ein möglichst volles und differenziertes Klangbild. Leider gibt es keine Saiten, die alle Anforderungen perfekt erfüllen, Universalsaiten sind immer Kompromisse.
Die Helicore-Hybrid-Saiten von D'Addario gelten als ziemlich unverwüstlich, ähnlich den Thomastik-Spirocore-Saiten. Meine Helicores tun seit ein-einhalb Jahren ohne Verschleißerscheinungen oder Klangeinbußen ihren Dienst. Bei nicht allzu intensivem Spiel, sie sind auf meinen Upright aufgezogen, der nur 5..6 Stunden die Woche genutzt wird.
Beim Pizzicato-Spiel gibt es reichlich Sustain bei einem ausgewogenen Klangbild mit guten Höhen und ausreichenden Mitten. Auch die perkussiven Anteile des Tons kommen gut rüber, einige andere Saiten schwingen ja so langsam ein, daß der "Stecknadelkopf" des Tones fast ganz verschwindet.
Im Arco-Spiel haben die Saiten eine gute Ansprache, zumal ich nicht der geübteste "Kontrabaß-Streicher" bin. Von Baßkollegen, die diese Saiten im Orchesterdienst einsetzen, ist zu hören, daß der Klang bei (noch) teureren Saiten etwa von Pirastro differenzierbarer ist.
Also - sehr haltbare Saiten, die querbeet eine sehr gute Figur machen. Manchen Saiten mit eingegrenzterem Einsatzgebiet können sie aber nicht ganz das Wasser reichen.