Daddario PW-CT-15 Micro Soundhole Tuner

Den Soundhole Tuner Daddario PW-CT-15 Micro verwende ich an meiner Furch GR-23 mit Shatten Design Pickupsystem.

Wenn ich die Gitarre elektrisch über mein PA-Equipment verstärke, benötige ich ihn eigentlich nicht, da meine Fußleiste einen guten Tuner enthält. Dennoch lasse ich ihn ständig an der Gitarre, da er optisch und auch in der Funktionalität der Gitarre überhaupt nicht stört.

Die Positionierung im Schallloch finde ich gegenüber einer solchen an der Kopfplatte von Vorteil. Je nach Sitz- oder Stehposition kann man sich bei letzterem schon mal den Kopf ein wenig verrenken. Nicht jedoch beim PT-15, der dem Gitarristen einen schnellen, direkten und komfortablen Stimmvorgang ermöglicht. Dies auch bei dunklen Bühnensituationen, da die Anzeigenbeleuchtung hell genug ist. Auch ist das Teil quasi resistent gegen Umgebungsgeräusche, was ihn natürlich für Liveeinsätze nochmals qualifiziert.

Auch die Stimmgenauigkeit ist sehr gut. Standardstimmug 440 hz und Möglichkeiten der Kalibrierung sind auch gegeben. Alles, was man braucht, ist da.

Das Anbringen geht ganz leicht. Der Tuner ist so konstruiert, dass bei fachgerechter Verwendung keinerlei Schaden an der Gitarre zu befürchten sind.

Toller Tuner - mehr braucht man nicht.

Das Konzept ist an sich lobenswert: einen Tuner zu haben, der nicht auffällig ist und dennoch immer an der Akustikgitarre montiert ist.

Die Verwirklichung lässt aber Wünsche übrig. An meiner El Nino montiert (was ja eine kleinere Gitarre mit etwas dünnerem Holz ist), bewegt sich der Tuner hin und her, auch wenn ich ihn gar nicht mit dem Fahrrad oder mit dem Auto immer wieder transportiere, sondern die Gitarre einfach nur zum Musizieren aus dem Bag rausnehme und sie verstaue. Ich fürchte mich immer wieder davor, einmal den Tuner aus dem Inneren der Gitarre rausfischen zu müssen - das wäre hier bestimmt kein Spaß.

Andererseits ist der Tuner im Außenbereich bei Tageslicht sehr schwer abzulesen - nicht die Buchstaben selber, die leuchten schon hell genug. Sondern aber die winzig kleinen grünen Streifchen, die ca. 2mm "lang" sind und gleich nebst den Buchstaben aufleuchten, wenn die Tonhöhe gerade passt.
Diese grüne Stäbchen sind einfach zu kurz, diese sind einfach zu nah am Buchstabe selber dran, somit deren Lichtstärke und Farbe im Tageslicht/Sonnenschein da draußen viel zu wenig ist. Lösungsvorschläge gäbe es meinerseits viele, wie zusätzliche Taste um die Lichtstärke Stufe 1+2 einstellen zu können, oder die grünen Stäbchen viel größer zu machen, oder die Farbdarstellung des Displays komplett zu ändern, sodass es kontrastreicher wird.

An sich arbeitet aber der Tuner gut, man kann damit schnell und präzise genung tunen, Harmonics werden auch gut "abgenommen".

Würde ich ihn empfehlen? Nein, ich würde dir empfehlen, lass dir einige Tuners im Geschäft direkt vorführen, erst danach sollte man sich entscheiden. Für eine Akustikgitarre ohne Pickups, fürs On-the-road wird es leider nicht viele Alternativen geben.

Mit dem Micro Soundhole Tuner bin ich sehr zufrieden, vor allem aufgrund der überaus dezenten Optik (man könnte fast von einem "Stealth Tuner" sprechen), der einfachen Bedienung und der guten Ablesbarkeit der leuchtstarken und kontrastreichen Anzeige. Auch Tonerkennung und Genauigkeit sind völlig in Ordnung. Wer Peterson-Strobe-verwöhnt ist, wird über diese Aussage natürlich den Kopf schütteln, aber angesichts des Formfaktors ist die Performance wirklich enorm.

Der wesentliche Vorteil liegt meiner Meinung nach im optischem Bereich, denn dank des Micro Soundhole Tuners gibt es keine Notwendigkeit mehr, mit einem herkömmlichen Cliptuner an der Kopfplatte auf die Bühne zu gehen und sich zum Gespött der Musikerpolizei zu machen. ;-)

Für meine Furch hatte ich mir zunächst ein vergleichbares Stimmgerät von Korg zum Einklemmen ins Schallloch zugelegt. Dieses hielt jedoch nicht und ich musste es immer wieder aus dem Korpus "rausschütteln".
Die Bedienbarkeit des Daddario ist einfach. Man drückt den links angebrachten Ein-/Ausschaltknopf und legt los. Ein weiterer Druck darauf und der Tuner schaltet ab.
Die Anzeige ist für mich vollkommen ausreichend und das Stimmen geht schnell vonstatten. Die hier aufgeführten Probleme beim Ablesen kann ich nicht nachvollziehen. Obwohl ich meine Lesebrille auf der Bühne nicht aufhabe ist das Erkennen der Anzeige für mich kein Problem.
Der Tuner ist also klein, aber dennoch gut ablesbar und darüber hinaus nicht so auffällig, wie die an der Kopfplatte angebrachten Stimmgeräte.
Ich benötige auch keine anderen Frequenzbereiche als den üblichen, kann also über diese Funktion nicht urteilen.
Die kleine Klammer hält es bisher einwandfrei am Schallloch fest.
Auch das Preis-/Leistungsverhältnis ist aus meiner Sicht in Ordnung.

Der winzige Tuner klemmt am unteren Schalllochrand und liegt gut im Blickfeld. Die recht einfache Anzeige ist auch in hellerer Umgebung gut zu erkennen. Die Halterung ist allerdings ziemlich dürftig ausgefallen. Bei zu starkem Druck auf die Einschalttatse kann sich der Tuner drehen, vom Rand des Schalllochs lösen und in den Gitarrenkorpus fallen. Ein paar mm mehr Breite wären optisch vielleicht nicht mehr ganz so diskret, würden aber für einen stabileren Sitz sorgen. Der Pickguard sollte einen nicht allzu knappen Abstand zum Schallloch aufweisen. Bei einer Gibson SJ 155 z.B. ist dieser Abstand sehr gering. Der kleine Haken des Tuners kollidiert mit dem Pickguard und liegt nicht voll auf. Es wird sich zeigen, wie lange der Tuner dort verbleibt. Der Preis für den Winzling mit so wenigen Features ist nicht wirklich gerechtfertigt.

Mich haben die Clip Tuner für die Kopfplatte immer irgendwie genervt beim Konzert. Irgendwie immer zu fummelig. Außerdem hab ich sie ständig verloren oder verlegt.

Dieser Soundhole Tuner ist für mich einfach nur praktisch. Diskret im Schallloch untergebracht, schnell zu bedienen. Genaue und schnelle Ansprache. Das Display sieht auch irgendwie cool aus, wenn man das Ding an,- oder ausschaltet.

Man muss nur aufpassen, dass die Decke dick genug ist, damit er hält und vielleicht etwas mit der Position experimentieren.

Für mich passt das Gerät und ich werde jetzt alle Akustiks damit ausstatten.