Besitze seit Längerem das Alpha Omega Photon (im Folgenden „AOP“) und war bisher sehr zufrieden damit.
Nach Ansicht einiger YouTube-Videos habe ich mir das Microtubes Infinity aber gekauft, da mir die vorgestellten Sound recht gut gefielen und das Pedal auch einen röhrenartigeren Sound draufzuhaben schien als das AOP.
Bisher habe ich das erreicht, indem ich vom AOP (ohne Cabsim) durch das Amplitube-Plugin (und einen dort simulierten Ampeg+Cab) gefahren bin - klingt mMn nach sehr gut, aber ich wollte dafür irgendwie nicht immer auf das Notebook angewiesen sein.
Außerdem wollte ich die B3K-Verzerrung und deren Multiband-Variante mal selbst probieren.
Nachdem die Plattform selbst beim Infinity und beim AOP die selbe ist, war ich mit der Bedienung von Pedal und Suite schon vertraut (und so kompliziert ist sie auch nicht).
Pros
- Clean Preamp klingt schon angenehm „tubig“ (aber doch nicht ganz so gut wie Amplitube)
- B3K-Multiband klingt super, bei Einsatz für Spiel mit dem Daumen und Palm Mute sogar geradezu großartig
- Multiband-Modi für komprimierte Bässe und verzerrte Höhen lassen (über die Suite) die freie Einstellung der Filterfrequenzen zu (Anmerkung: auch das AOP hat den „Studio Rig“ genannten Modus, bei dem der Cut anscheinend aber bei 150 Hz fix eingestellt ist -> klingt eigentlich immer gut)
Neutral
- Beim random Dazuspielen zu YouTube-Videos auch nicht merklich durchsetzungsfähiger als AOP (AOP aber auch schon sehr gut)
- rein optisch: LED-Farben irgendwie stressiger, auch wenn komplett runtergedimmt (AOP angenehmer)
Cons
- bei manchen Presets einfach so leichtes Rauschen
- Noise Filter scheint, bei gleicher Einstellung, nicht so gut zu funktionieren wie bei AOP, warum?
- Verzerrungen abgesehen von B3K-Multiband für mich nicht so überzeugend und den Einfluss der Tone/Era-Einstellung habe ich persönlich als nicht besonders wahrgenommen. Im Vergleich dazu kann man Veränderungen bei der Alpha-Omega-Schaltung im AOP gut wahrnehmen.
- eine richtig arge Verzerrung klingt für mich am AOP geiler
- etwas zu viel in der Suite versteckt (Einstellungen Filterfrequenzen Multiband-Kompressor/-Verzerrung, Grunt, Mid Boost). Ist natürlich schwierig, das alles noch am Pedal selbst irgendwo unterzubringen, aber so ist man beim Experimentieren ständig gezwungen, das Pedal mit dem Notebook verbinden zu müssen.
Ich habe schließlich ein paar Vergleichsaufnahmen mit den beiden Pedalen gemacht und bei nüchternem Anhören später und jetzt finde ich den Unterschied zu gering bzw. gefällt mir der Sound des AOP doch besser, das Infinity ist deswegen leider zurückgegangen. Es ist sicher ein gutes Pedal, aber für meine Soundvorstellungen hat es sich nicht so bewährt wie das AOP.
Vielen Dank, liebes Thomann-Team für die unkomplizierte Rücksendemöglichkeit!