Ich wollte ein Gerät mit meinem Wunsch-Basssound Richtung „kernig“ mit fein regelbarer Verzerrung, welches ich universell einsetzen kann. Sei es im Studio, um bei Recordings unkompliziert Bass Spuren direkt ohne lautem Bassverstärker und Mikrofonierung aufzunehmen, Live für Gigs, ohne einen schweren Bass-Verstärker mit Boxen schleppen zu wollen und als Gerät zum Üben für Zuhause.
Sound:
Habe sofort mit wenigen Handgriffen das gewünschte Resultat erhalten. Die Bedienung ist intuitiv, man beginnt, die Bass Compression und den Bass Anteil einzustellen und dreht die Höhen und den Verzerrungsgrad hinzu. Neben den 4 Knobs für Bass und Höhen oben und dem Multiband EQ helfen die beiden Mini Drehregler (Low Pass & High Pass). Einfach nach Gehör durchwählen, bis die Mitten und das Fundament schön drücken und die Höhen wie eine angezerrte, glühende Röhre fizzeln. Geil! Nix Verwaschenes. Dabei hat man einen funktionellen und schönen Spielraum im Mittenbereich.
Ich habe das Pedal vorerst mit zwei Bassgitarren verwendet und die unterschiedlichen Charakteristika der Instrumente wurde dienlich unterstützt. Es scheint, mit dem Darkglass Pedal kitzelt man genau den richtigen Sweetspot im Mittenband hervor.
Cabinet Simulation:
Über die downloadbare Darkglass Suite Software lässt sich die zuschaltbare Cabinet Simulation, welche per Impulsantwort funktioniert, verändern; ich habe „Forrester‘s Thick“ gewählt. Das Laden der Presets geht jeweils innerhalb einer Sekunde, das Hochladen eigener, individueller Impulsantworten wäre auch möglich.
Compressor Mode:
In den Settings der Darkglass Suite habe ich auch das Pedal in den „Full band Compressor Mode“ gesetzt (Firmware Version 2.4). Diesen aktiviert man folglich mit langem Drücken auf den Bypass Schalter und alle Lampen wechseln von rot auf blau. Nice! Dieser Modus soll auch den Compressor für das cleane Signal ermöglichen. Sowohl der rote als auch der blaue Modus liefert einen erdigen Bass-Sound, wie man es sich von den teuren und großen Bass Stacks der bekannten Marken wünscht. Und das mit und ohne Distortion. Apropos…
Distortion:
Ja, jede Menge da. Regelbar von der Andeutung einer Nuance bis metallisch scheppernd. Dosierbar ab welcher Frequenz die Verzerrung arbeiten soll, wie stark verzerrt und das Level der Verzerrung. Kontrolle pur. Ich verwende das Teil gerade, um einen soliden Rock Bass-Sound zu generieren nur mit einer Spur einer raffinierten Verzerrung (~ Ampeg). Ich habe aber auch in einer Metal Band gespielt und weiß, was man da gerne hätte. Das kannst du nun mit dem Microtubes X Ultra haben. Wie soll ich es ausdrücken? If you want to go down to 666 you can dial in plenty of distortion with an uncompromised bass fundament.
Und ohne Distortion? Großartiger Klang, ebenso prägnante Mitten. Funktioniert genauso gut für rundere, entspanntere Sounds. Beim Ultra kann man praktischerweise die Distortion abschalten und dennoch den Compressor und EQ verwenden. Vielseitig verwendbar das Teil, erfreulich.
Kopfhörer:
Der Kopfhörer Ausgang war für mich ein weiteres wichtiges Kriterium, da ich das Pedal zuhause zum Üben ungestört verwenden möchte, ohne weitere Geräte anschließen zu müssen. Die Lautstärke lässt sich relativ zum Master Volume Regler über die Software anpassen, ich habe den Kopfhörer Output eine Spur lauter gestellt. Was soll ich euch sagen? Ich bekomme sowohl mit meinen AKG K-702 und Sony MDR-7506 ein sattes Klangbild. Das Üben macht wieder für Stunden Spaß, sodass ich Blasen auf den Fingerkuppen bekomme, aber was soll‘s!
Vergleich:
Ich habe mir alle verfügbaren Videos über das Pedal und seine Konkurrenten auf YouTube angesehen und insbesondere angehört, das Ding kostet ein Geld, dann muss der Sound einfach passen. Ich habe dem Microtubes X Ultra den Vorzug gegeben zu den Pedalen Alpha Omega Ultra, B7K Ultra v2 und Vintage Ultra v2, wo mich entweder die Dosierbarkeit der Verzerrung oder der allgemeine Klangcharakter nicht überzeugt haben und da hier der Compressor mit an Bord ist. Das Microtubes X Ultra finde ich besser als z.B. den altbewährten Bass Driver von Sansamp, da hat immer etwas der „Bang“ gefehlt. Ok, es kostet auch etwas mehr, aber immerhin ist es billiger als eine DI Box von Avalon, wenn auch hier der Vergleich etwas hinkt.
Fazit:
Ich finde das Darkglass Microtubes X Ultra einfach nur genial und vielseitig und sein Geld wert.