Nach wirklich vielen Delays unterschiedlichster Bauform und Methodik, die ich im Laufe der Jahre besessen und getestet habe, scheint mir das boonar das kooperativste und bestklingenste Delay zu sein, das mir je untergekommen ist. Es klingt organisch, weich, aber nie überfettet. Es separiert gut, verschmilzt aber dennoch sehr angenehm.
Die Einstellungen von Drum-Age machen alle irgendwie Sinn. Der Input-Regler (für den Delaypfad) bringt ebenfalls nur schöne Farben und Texturen hervor. Evtl. hat sich die, bis auf den digitalen Delaybaustein, anlaloge Bauweise mit FET-Amps doch gelohnt. Jedenfalls tönt das boonar weich und organisch.
Ja klar, Strymon, Way Huge, Moog, Boss, MXR, Eventide, usw haben auch ihre Ansätze. Viele davon bieten MIDI, Stereo, Tap-Delay, Reverb, App-Anbindung, jede Menge Speicherplätze, Externes Speichern, Cloudintegration, etc. ..
Der Ansatz des Bison Echorec ähnelt ja mit seinen Multi-Head zumindest dem Roland Space Echo. - Eine Dealyart, die ich aufgrund ihrer rhythmischen Qualitäten sehr mag und gerne bei mir habe.
Klanglich ist das Bison Echorec etwas anders und ich finde den Sound des Dawner Prince boonar sehr gut nachgeahmt. Zwar habe ich kein originales Binson Echorec, aber in einem YouTube Video von The Pedal Show kam es mir am treffendsten vor. Zudem finde ich die Bedienung mit den vier Tasten die wohl übersichtlichste Lösung, die ich mir vorstellen kann. Super gelöst! - Ein Drehschalter, wie bei anderen MultiHeadDelays bietet da weniger Übersicht und stellt die rhythmische Aufteilung eher nicht dar. Vier Abspielköpfe und der der gerückt ist wird gespielt und leuchtet als Rückmeldung, dass er an ist. Ebenso wird die Rhythmik der Wiederholungen grafisch durch die Stati der Knöpfe angezeigt.
Will man etwas an- oder zuschalten, drückt man einfach auf die entsprechende Taste, die das wieder mit ihrem Beleuchtungszustand quittieret. Simpel. Genial. Besser geht es nicht.
Ebenfalls gut gelöst, finde ich die seitliche Einstellung des Trommelalters (Drum-Age) und des Input-Volume (für den Delaypfad). Für die versenkten mini Poties sind kleine "Mikroskreuzschlitzdreher" beigelegt, die sich aber auch als "feste" Achsen einstecken lassen und dann gut im Kreuzschlitz halten. Wenn die Einstellungen einmalig setzen möchte, entfernt die Minikreuzschlitzdreher einfach wieder. So können die Achsen nicht versehentlich belastet oder verstellt werden. Perfekt!
In der Handhabung zeigt sich das boonar als perfekter Kumpel! Es scheint im Gegensatz zu anderen Delays einfach wie ein musikalischer Freund mitzuspielen. Der flow ist einfach da. Sehr cool!
Egal ob Reggae, sphärische Harmonien, Chet-Atkins BoomChick-Stile, Rock oder Rockabilly, es klingt immer gut und harmonisch.
Sie Swell-Funktion, ahmt mit den vier Abspielköpfen aufgrund der Zeit und Swelleinstellung aus einem Anteil der PlayheadSignale einen Reverb nach.
Habe gleich mal meinem Princeton den Reverb herausgedreht und siehe da, klingt anders, aber nicht unbedingt schlechter.
Da die Swellfunktion per Fußschalter an und abschaltbar ist, eine brauchbare und durchdachte Sache.
Mein Fazit
Das boonar ist (m)ein echtes Wohlfühldelay. Es verhält sich superkooperativ und scheint einfach freundlich mitzuspielen.
Design und Bedienung wirken auf eine angenehme und unaufgesetzte Art altmodisch, was aber bei einer Nachahmung eines Gerätes von 1960 durchaus ok ist und sich richtig anfühlt. - Letztlich fehlt es mir zumindest an nix, bei dem Pedal.
what I like ..
- Sound
- Bedienung
- Geringe Größe (passt super in den Gitarrenkoffer)
- Kooperatives Verhalten zum eigenen Spiel.
what I dislike ..
- nix!
was andere sich evtl. wünschen ..
- Tap-Delay
- Speicherplätze
- MIDI
- Stereo-Outs
- Swellfunktion, die ähnlich reagiert, wie beim Roland Space Echo.