Zugegeben- eigentlich bin ich gar kein Fan von dbTechnologies. Aber ich könnte nun einer werden! Für unsere halbakustische Hobbyband (Drums, Piano, Klarinette, Querflöte) habe ich nun zwei FMX-10 und eine FMX-15 angeschafft. Eben weil wir mit Klarinette und Querflöte zwei auskustisch sehr "anspruchsvoll" zu mikrofonierende Instrumente im Set haben, hatte ich keine Lust auf unausgereifte Billigprodukte mit nicht definiertem Phasengang oder gar Selbstbau. Auf der anderen Seite musst es auch irgendwie alles finanziell "im Rahmen" bleiben, daher entschied ich mich erst für eine FMX-10. Als die ankam, ich Frequenzgang gemessen hatte, Hörprobe und Rückenprobe (=tragen!) hinter mir lagen, bestellte ich begeistert sofort eine zweite!
Dann wurde mir klar, dass ich für den Einsatz am Piano selber auch noch eine brauche- und hier sind ja teilweise ja auch etwas tiefere Töne zu übertragen. Für den Einsatz in der Rockband mit Bläsern und Gitarren wären die FMX-10 dann sicher auch etwas hart am Limit betrieben worden, also kaufte ich noch eine FMX-15 hinterher. Und auch hier bin ich absolut zufrieden; gegenüber den 10ern hört man -natürlich, das ist Physik!- spürbar dickeres Bassfundament. Wobei es nicht aufdringlich wird oder übertrieben "wummerig"- die FMX-15 ist kein Subwoofer. Sie klingt in meinen Ohren neutral, nicht groß beschönigend, sondern einfachn so wie sie soll: unauffällig und beherrschbar. Auch Gesang klingt sehr natürlich und trotzdem druckvoll; eine Bassdrum vom Schlagzeug hebt einen natürlich nicht vom Keyboardhocker, aber man hat absolut keine Skrupel, sie dem FMX-15 als Signal anzubieten, den sie "kommt auch" und und ist sogar relativ knackig und druckvoll hörbar.
In meinen Augen (Ohren) ist dBTEchnologies eine gute Abstimmung gelungen zwischen Vocals, aksutischen Instrumenten, aber auch solchen mit etwas Tiefgang (Piano, Synth, Bassdrum).
Ob man den DSP zwingend braucht, weiß ich nicht. In der FMX-10 bewirkt er -je nach Stellung des Wahlschalters- eine Mittenkorrektur um max. ca. 6dB; in der "Low Feedback"-Stellung kommen zwei kleine Kerbfilter bei 8kHz und ca. 4,5kHz hinzu. Ansonsten werden einfach nur Höhen gecuttet und ein HPF in den Bass eingeschaltet. Meiner Meinung nach nichts, was man nicht auch analog hinbekommen hätte. Allerdings kann ich nicht sagen, was er sonst an Lautsprecher-Korrekturen noch macht und entsprechend welchen Beitrag er noch am guten Sound der FMX hat. Auf jeden Fall klingen die unterschiedlichen Einstellungen untereinander nur "leicht" anders; es sind halt leichte Abwandlungen eines "Grundsounds". Was jetzt bitte nicht schlecht aufgefasst werden soll. Geht absolut in Ordnung!
Was mich sonst noch begeistert: das geringe Gewicht(!!!!) und das super Handling! Sogar in der Kirche haben wir die FMX schon eingesetzt zur Verstärkung von Gesang! Dank des umschaltbaren Eingangs LINE/MIC eine Kleinigkeit :-)
Die von mir bislang erkannten Nachteile:
1. Kein Klinken-Eingang vorhanden. Gerade WEIL man die Eingangsempfindlichkeit schalten kann, wäre eine Klinkenbuchse (Kombibuchse) trotzdem schön gewesen (z.B. Keyboard in der Kirche)
2. Das optische Design finde ich persönlich zwar super-sexy, allerdings hat die Box an der Stelle, wo die Rundung in Richtung Rückseite in eine Gerade übergeht, eine Kante. Selbst nach den wenigen Einsätzen habe ich da schon Macken im Lack- die Stelle ist einfach sehr exponiert. Ich habe mit schwarzem Edding drübergemalt.
3. Der Tragegriff ist ergonomisch klasse, allerdings verleitet er dazu, die FMX auf der Rückseite abzustellen. Doch da fehlen ausgerechnet: Gummifüße! Ich habe mir Moosgummipads aufgeklebt, so dass man sie FMX auch auf der Rückseite abgestellen kann, ohne gleich alles zu verkratzen.
Mein Fazit: klasse Box, sicherlich keine Kling&Freitag, L-Acoustics oder sonstwelche Edelprodukte, aber für meinen Einsatz IDEAL, ich würde sie (und habe es ja ;-) immer wieder kaufen. Und ein wirklich gutes Preis/Leistungsverhältnis mit ehrlichem, handfesten Sound. Einen Punkt Abzug wegen des fehlenden Klinke-Anschlusses und der Kratzer-Anfälligkeit. Trotzdem: klasse Produkt.
