Auf der Suche nach dem "heiligen Ton" wurden von mir natürlich nicht nur sau-teure Gitarren, Verstärker und bunte Kistchen gekauft... ;-) Nein, echtes GAS erstreckt sich auch auf alles erhältliche Zubehör. So eben auch Saiten.
Als Strat- und Telespieler hat man gewisse Vorstellungen, wie etwas klingen soll. Lange Zeit war ich auf der Suche nach eben diesem ultra-brillianten HiFi-Ton.
Die gute Nachricht: genau diesen Ton bringen die Dean Markley Blue Steel par excellence. Im Clean-Bereich tatsächlich unschlagbar. Sozusagen "scooped-sounds" in clean. Sowohl Bass- als auch Diskant produzieren sehr filigrane Höhen in toller Auflösung - und das über lange Zeit! Während Nickel-wounds eigentlich nur die ersten Stunden richtig frisch klingen, hält dieser Zustand bei den DM blue steels wesentlich länger.
Generell ist die Halbarkeit der Saiten zu loben. Es dauert lange, bis diese sich stumpf anfühlen. Wenn man zusätzlich Produkte wie Fast Fret einsetzt, kann man die Haltbarkeit bei diesen Saiten sogar noch verlängern. Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass Fast Fret dem Ton auch ein wenig die Billianz nimmt. Bei den Blue Steels bietet es sich daher an, die Saiten erst eine Weile "pur" zu spielen und dann mit Fast Fretchen zu arbeiten, wenn die ersten Ermüdungserscheinungen auftreten, sich also die Diskant-Saiten etwas stumpf anfühlen. Die Bass Saiten brauchen meines Erachtens nach nicht diese Pflege, da sich mit der Zeit Schmutz in die Rillen der Umwicklung setzt. Dieses nimmt eben auch den Ton. Ziel sollte also sein, die Diskant Saiten möglichst lange am Leben zu erhalten. Wenn die Bass-Saiten "durch" sind, sind´s die Diskant dann auch.
Die Saiten sind durch das Material bedingt ein wenig steifer als Nickel-Steel oder pure Nickel. Man gewöhnt sich jedoch schnell daran. Das Gefühl ist in etwa so, als ob man ein halbe Saitenstärke zulegen würde. Die Saiten fühlen sich sehr glatt an und schmeicheln den Finger. Das kompensiert zum Teil die Steiffigkeit.
Die Blue Steels sind von Beginn an sehr stimmstabil. Ich muss dazu sagen, dass ich ausschliesslich Vintage-style Tremolos/Vibratos benutze, kann also keine Aussage zum Einsatz bei Floyd Rose - Systemen machen.
So ein letztes aber wichtiges Wort noch zu Blue Steel: Das Material ist wesentlich härter, als Saiten bei denen Nickel zum Einsatz kommt. Daher ist eine deutlich schnellere Abnützung der Bünde zu bemerken, gerade wenn man als Blueser sehr viel mit Bendings arbeitet. Dem kann man mit stainless Steel als Bundmaterial entgegenwirken, was auch den Vorteil hat, noch mehr Brillianzen herauszuholen. Ebenso sind Bendings dann wirklich butterweich zu bewerkstelligen.
Jedoch kann es dann mit den Brillianzen auch zu viel werden.
Fazit: Genau das richtige für alle "tone-hunter"; jedoch beachten, dass die Bünde stark leiden können. Tolle Lebensdauer, etwas steifer, gutes Spielgefühl und gute Stimmstabilität.