Der Trio+ mit Looper ist eine nette kleine Kiste, die aber im Live-Einsatz viele Wünsche offen lässt. Zum Jammen zuhause ist das Ding prima geeignet, solange man Zeit hat und es nicht aufs Handling unter Bühnenbedingungen ankommt. Der Sound von Bass und Drums ist durchaus brauchbar und die Backings klingen durchweg sehr glaubwürdig und lebendig. 5 verschiedene Pattern reichen auch in den meisten Fällen, um einen Song mit allen Teilen abzubilden, solange es sich um Standard Songstrukturen handelt.
Die Bedienung des Trio+ ist stark verbesserungswürdig. Der Drehknopf zur Songauswahl neigt zu Sprüngen, der Tempoknopf kann leicht ungewollt verdreht werden, Es fehlt ein Safe-Modus, um einmal eingespielte Songs vor versehentlichen Änderungen zu schützen. Es ist geradezu anachronistisch, dass die programmierten Songs nur auf einer SD-Karte gespeichert werden können und dort auch nur jeweils 12 Songs, egal, wie groß die Karte ist. Dies ist wohl dem Design geschuldet, das über den Songwahlknopf eben nur max 12 Songs anbietet.
Da man die Firmware über einen USB-Anschluss updaten kann, stellt sich die Frage, warum man darüber nicht zumindest die internen 12 Songs auf einen PC, Tablet etc, sichern und zurückschreiben kann? Das würde das fitzelige Handling mit der Mini-SD-Karte unnötig machen. Ein Riesenvorteil, wenn es auf der Bühne mal schnell zu gehen muss.
Wenigstens gibt es eine kostenlose Managing-Software, mit der man seine Song-Bibliothek verwalten kann. Die ist stabil und simpel zu bedienen. Es fehlen allerdings wesentliche Feature, z.B. die Möglichkeit, das Arrangement der Songs bequem hier zu erledigen. Stattdessen muss das am Gerät selbst durch drücken der Pattern-Tasten erledigt werden, was weder intuitiv noch sicher ist.
Sobald Pattern aus einer ungeraden Anzahl von Takten bestehen, wechseln sie gern mal den Drumrhythmus, was das Teil für solche Songs praktisch unbraucbar macht. Songs können nur jeweils von Anfang an gestartet und nicht pausiert werden, spontane a capella Breaks sind ausgeschlossen.
Ungerade Taktarten wie 5/4 werden nicht bedient und die 3/4 Pattern sind oft ziemlich statisch. Gelungen sind vor allem die Latin-, Folk-, Blues- und Swing-Pattern. Bei den anderen ist das Drumset oft etwas unausgewogen, wen es zu den eigentlich energiereicheren Chorus-Parts mit Beckeneinsatz kommt, wird der Sound plötzlich leiser?
Mein Fazit: schönes Spielzeug für zuhause, ideal zum Jammen oder schnellen Austtesten von Songideen mit einfcaher Struktur. Für den professionellen Live-Einsatz muss Digitech das Teil defininiv nochmal komplett überarbeiten.