Ich habe diverse Leute gehört, die von diesen Pickups sagen, dass sie wie echte Singecoils klingen... mMn ist das (leider?!?) nicht so, aber: DiMarzio kommt mit diesen Areas schon sehr nah dran, und außerdem ist der Klang so wie er ist auch einfach geil.
Erstmal zum noise: Nicht-existent. Insofern erfüllt der PU also schonmal die eine Hälfte seiner erhofften Daseinsberechtigung.
Zweitens, Ähnlichkeit mit Sinclecoils: In Sachen Frequenzspektrum, ist ja nun auch nicht jeder SC gleich, insofern kann auch der Area67 nicht das Spektrum von DEM=JEDEM Singlecoil haben. Was man aber auf jeden Fall sagen kann ist, dass der Area67 (frequenzmäßig) nicht grundsätzlich anders klingt als "ein" (generischer) Singlecoil. Auch hier hat DiMarzio also das Soll erfüllt. Etwas anders sieht es jedoch aus mit dem Phänomen, dass ich hier mal total unwissenschaftlich "dynamische Impedanz" nennen will, und von dem ich denke, dass es möglicherweise den Kern dieses oft als esoterisch verschrieenen ewigen Unterschieds zwischen true-SC und nicht-true-SC betrifft, also die Frage: Wie entwickelt sich die Hüllkurve in Abhängigkeit von der Frequenz. Diesbezüglich wirkt der Area67 (und übrigens auch der bei mir im Einsatz befindliche Injector, der bekanntlich auf der gleichen Konstruktion basiert) "zahmer" als ein echter Singlecoil, er hat nicht diese ungezähmte Energie, diese etwas unsaubere "janglyness". Er klingt also insgesamt wirklich cleaner, neutraler, HiFi-artiger. Das kann man schlecht finden, wenn man die rohe Power eines Scinglecoil will, oder auch sehr gut, wenn genau diese Neutralität in die Sound-Vorstellung passt.
Ich persönlich nutze den Area67 in einer sehr ungewöhnlichen Funktion, und zwar in einer sehr dunklen aber schön sustainenden Strat, die mit dicken 59er Saiten und sehr spezieller Schaltung als Stoner-Distortion Maschine ausgelegt ist. Und hier sitzt er nicht etwa in der Mitte oder am Hals, sondern in der Bridge-Position. Ich habe also einen sehr hellen Pickup mit hoher Resonanzfrequenz und stark ausgeprägter Resonanzüberhöhung, den ich mit durchschaltbaren Filtern nach Geschmack auf niedrige Resonanzfrequenz runter shiften kann, so dass ich den Frequenz-"bump" genau dahin shiften kann, wo die Distortion am besten klingt. Ein Großteil des Sounds kommt also dann von der spektralen Charakteristik der Distortion, und der Pickup liefert sozusagen nur das Ausgangsmaterial. Und genau hier kann der Area diese Stärke ausspielen, dass er nicht mit zuuu viel eigenem Charakter und "dirt" ins Rennen geht, denn der Charakter soll aus der Distortion und der nachfolgenden signal chain kommen.
Ich möchte damit einfach eine Lanze brechen FÜR diesen Pickup und die zugrunde liegende Technologie; nein, er ist kein 100% vollwertiger SC-Ersatz, aber er ist super so wie er ist, er bringt eine andere Tonalität, eine andere Qualität und kann damit eben auch andere, neue Sounds ermöglichen. Man sollte eben nur ggf die Erwartungshaltung entsprechend justieren.