DiMarzio Evo 2 DP215 F-Spaced WH

Ich besitze eine Ibanez Sz 520 FM ( ähnlich einer Les Paul) und wollte diesen Pickup als Ersatz für meinen HB 103 (ist eine günstigere Version von Seymour Duncan Distortion, welcher ab Werk verbaut wird). Ich war eig. mit meinem Sound zufrieden, wollte aber meinen solo sound etwas mittiger und kraftvoller gestalten.

Vorteile:

Evo 2 tut das mit bravur ! Er klingt super fett und rotzig in Mahagoni - perfekt für classic rock! Super pinched harmonics, legato, staccato - alles kommt wunderbar rüber. Sogar die höchsten Noten klingen warm und rund. Bei meinem SD Distortion muss ich teilweise schon mit dem Tonepoti nachhelfen...

Der Sound ist allerdings wenig "biegbar". Egal, wie man den EQ am Amp einstellt, hört man seine charakteristischen Eigenschaften immer heraus. Ob das gut oder schlecht ist weiss ich nicht - ich mag einen Pickup, der mir durch meine wildesten Soundeinstellungen folgt und alles mitmacht, Evo 2 zeigt da allerdings seinen "Charakter"

Nachteile:

Doch trotz diesen Vorteilen im Solieren, kann er in der Rhythmusarbeit mit meinem SD Distortion nicht mithalten. Er ist etwas muffig und verliert seine Klarheit auf den umwickelten Saiten (ich spiele 11-49); es treten, bedingt durch hohe Mittenanteile im EQ des Pickups, typische "Geräusche" und "Verzerrungen" auf. Kurz gesagt, er ist für Rhythmus, besonders was harte Musikrichtungen angeht, mMn nicht geegnet.

Verarbeitung: Das ist ein Dimarzio. Was soll man schon mehr dazu sagen ?

Fazit: Wer fast ausschließlich solo in der Band spielt oder vllt. ein Solokünstler ist, der kann ruhig zugreifen. Für Metalgeschichten ist er zu schwach auf der Brust. Die Suche geht weiter...

Habe meine Jem-Jr mit dem "Evo-Paket" aus DiMarzio DP158 Neck, DiMarzio ISCV2 Evolution sowie DiMarzio Evo 2 DP215 aufgewertet.
Hat sich gelohnt.

Der DP215 bietet selbst clean schon einen geschmackvollen Crunch-Touch mit. Im High Gain und Crunch Bereich dreht er dann wie entfesselt auf. Man muss ihn sogar ein wenig zügeln, da er auch Teilweise zu viel zerrenden Sustain bieten kann, der einzelne Noten und Akkorde schwer definieren lässt.
Ein Traum für Rock, für Metal schwer in Ordnung. Hier fehlt m.E.n. ein wenig Klarheit für den Speed.
Für Liebhaber knurriger Rock-Riffs aber bestens geeignet.
Aufgrund seines hohen Outputs ist er für Jazz und Blues aus meiner Sicht keine Wahl. Das sollte aber wohl bei Pickups mit hohem Output bekannt sein.

Was ich generell an DiMarzio bemängeln möchte, sind die beigelegten sowie die im Internet verfügbaren Anleitungen zur Verdrahtung. Das ist bspw. bei Seymour Duncan online viel besser gelöst.

Ich war von Anfang an mit dem Klang meiner Ibanez JS1000 nicht ganz glücklich. Der wurde für meinen Geschmack durch die originalen Dimarzios irgendwie zu neutral und nichtssagend wiedergegeben. Ich war mir sicher, die JS kann noch mehr...

Obwohl sonst kein besonderer Freund von heißen Pickups, ließ ich es hier dennoch auf einen Versuch ankommen und verbaute den Evo2 in der Stegposition, zusammen mit dem passend abgestimmten Evolution Halsmodell. Plötzlich erwachte die Gitarre zum Leben: Die höhere Leistung tut hier gut, um den Charakter der Gitarre nun voller zu übertragen, nicht aber zu überdecken.

Auch die Splitsounds tönen weniger matt und bieten einen größeren Kontrast zur Humbuckerschaltung als vorher. Überhaupt kann man den Evolutions eine gewisse Hi-Fi Charakteristik nicht absprechen, leblos und steril wirken sie aber auch in eine Lindegitarre (wie so oft zu lesen) nicht. Der Evo2 klingt insgesamt sonorer als der originale Evo Stegpickup, der schon recht speziell und für viele zu spitz und kalt klang.

Kurz und gut: Absolutes Wunschergebnis, wobei ich auch höchst positiv überrascht bin, wie angenehm das Tonabnehmerduo durch Volumenpoti und Anschlagsdynamik klanglich gesteuert werden kann, eine Eigenart, die bei High Output Pickups oft auf der Strecke bleibt.

Ich verwende seit vielen Jahren schon Evolutions das ist aber der erste Evo2 und er hat den Grundcharakter wie ich es mir erwarte. Eingebaut wurde er in meine Ibanez EX aus 1989.

Sound:

Oft werden die Evolutions als steril kalt beschrieben ja sie haben einen trockenen Sound aber das ist gewollt. Auch das sie immer die Typische Steve Vai Färbung haben. Sie sind darauf ausgelegt mit einem ordentlichen Equalizer vor dem Amp zu arbeiten. Ein Blackstar HT5 EQ alles auf 12 Uhr und man hat genau den Sound von For the Love of God. MXR 10 Band EQ vor dem Amp und es geht auch in Richtung Randy Rhoads.

Positiv wie Negativ:

Der findet jede kleinste Harmonie und gibt sie erbarmungslos an dem Amp weiter genauso wie unsauber gegriffenes. Man sollte also de Saiten gut unter Kontrolle haben dann kann das wirklich Spaß machen. Das gesamt Klangbild ist schön durchsetzungsfähig und kraftvoll. Der Presence Bereich zwischen 4 und 5 KHz ist ein wenig abgeschwächt was im Mix hilft und den üblichen Cut in dem Bereich schon eingebaut hat. Gesamt kann man sagen das im Mix wenig nötig ist um gut zu klingen.

Von meiner Seite eine definitive Empfehlung. Am Anfang ungewohnt und man muß sich etwas anpassen aber dann ein Traum.