Ich habe mir vor kurzer Zeit das Doepfer A-100 DIY Kit bei Thomann bestellt, weil ich endlich mein Vorhaben, ein modulares Synthesizersystem aufzubauen, in die Tat umsetzen wollte.
Wegen eines kleinen Budgets und weil ich nicht vorhabe, mit meinem Modularsystem weite Reisen zu tätigen, kam mir ein selbstgebauter Rahmen (ein Rahmen ist nicht Teil des Kits) in Verbindung mit einem "ungefährlichen" Netzteil und einer Stromversorgung, die für 6U (bzw. mehr, der "Headroom" ist groß...) gerade recht und günstig.
Die Anleitung zum Zusammenbau eines Rahmens und der Einbau und die Verbindung der einzelnen Komponenten des Kits ist gut dokumentiert und Fehler können fast nur durch das mangelnde handwerkliche Geschick der Selbstbauenden geschehen, wenn beispielsweise der Rahmen nicht richtig zugesägt wurde oder die Bohrungen für die jeweiligen Profilschienen zu nah beieinander liegen.
Die Verarbeitung der Platine und deren Beschriftung allerdings machen es fast unmöglich, Fehler zu begehen. Um seine zukünftigen Module aber abzusichern sollte dennoch merhfach überprüft werden, ob die Verbindung zwischen dem Netzteil und den Verteilerplatinen korrekt sind.
Hilfreich sind auch die Status-LEDs auf den Platinen, die anzeigen, ob die entsprechenden Spannungen (+12V, -12V, 0V bzw. GND) korrekt anliegen.
Vorsicht sollte außerdem geboten sein, wenn die Flachbandkabel und deren Stecker von den Modulen auf die Verteilerplatine gesteckt werden bzw. wieder entfernt, da die einzelnen Pins leicht verbiegen (das ist aber vermutlich ein generelles Problem der Stromverteilung in Modularsystemen).
In Bezug auf die Performance der Stromverteilung kann ich bisher nur sagen: Die Module werden vollkommen perfekt mit gleichmäßiger Spannung versorgt, ein Hintergrundrauschen oder eine Brummschleife durch mangelnde Erdung kann ich nicht festellen.
Einziges Manko ist vermutlich das Fehlen einer zusätzlichen Zuleitung für +5V, die von einigen Modulen benötigt wird, allerdings bietet unter anderem Doepfer auch hier eine günstige Adapter-Variante.
Noch besser fände ich allerdings, wenn Doepfer in Zukunft Abstandsbolzen und passende Schrauben für die Montage der Platinen auf/ in dem Selbstbau-Gehäuse mitliefern würde.
Außerdem ist der externe Trafo (der das Netzteil "sicher" macht) relativ klobig und schwer, lässt sich aber gut hinter dem Gehäuse verstecken, weil das Steckerkabel wirklich lang ist und auch in den kompliziertesten Studioanordnungen bequem zur Steckdose geführt werden kann.
Im Vergleich zu fertigen 6U-Cases mit Stromversorgung und -Verteilung ist das Doepfer A-100 DIY-Kit meiner Ansicht nach eine sehr gute Möglichkeit, seinen Geldbeutel zu schonen und gute Performance für die Module zu erhalten.
Mit handwerklich sehr einfachen Mitteln ist es möglich, für einen Bruchteil des Geldes eines fertigen Cases eine ebenbürtige Alternative selber herzustellen, die sich funktional nicht von anderen Lösungen unterscheidet.