Das Mikro bildet einen sehr feinen, klaren, linearen Sound ab und ist für Sänger geeignet, die einen durchsetzungsstarken, modernen Klang suchen und sich nicht auf das Soundshaping eines Veranstaltungstechnikers verlassen wollen (gibts ja oft, dass die Herrschaften höchstens einen LowCut-Filter einschalten und ansonsten nur die Lautstärke auspegeln, wenn überhaupt). Die Stimme klingt über das 2028 also bereits ohne Equalizernachbearbeitung sehr gut.
Einen Nahbesprechungseffekt gibts quasi nicht, daher ist es sehr für SängerInnen geeignet, die das Mikro ganz nah am Mund haben. Allerdings kommen damit auch Plosivlaute tendenziell überzeichnet und S-Laute etwas Deesser-bedürftig an. Das macht das Sennheiser e965 z.B. besser in der Hyperniereneinstellung. Das Sennheisermikrofon klingt auch tendenziell etwas wärmer. Allerdings ist der Nahbesprechnungseffekt viel stärker.
Die klangliche Kritik ist wirklich Jammern auf höchstem Niveau. Beide Geräte sind erstaunlich gute Überträger und als Studiomikrofone absolut geeignet.
Rein äußerlich ist das DPA meines Erachtens ergonomischer geformt als das Sennheisermikrofon.
Das DPA kommt in einem stoßfesten Softshellcase, dem außerdem zum alternativen Transport ein Softbag beigelegt ist. Das Sennheiser e965 hat leider nur eine Softbagtasche, die nicht stoßfest ist.
Ich benutzte beide Geräte längere Zeit mit dem Harmony Singer 2 von TC Helicon, das zwar das Sennheiser mit seiner eingebauten Phantomspeisung zum Funktionieren bringt, jedoch nicht das DPA-Mikrofon. Abhilfe schafft hier ein Phantomspeisungsgerät, wie z.B. das DP400 von Behringer.
Erwähnt werden sollte vielleicht noch, dass das DPA 2028 einen um ca. 3-6dB höheren Output als das Sennheiser e965 hat. Effektgeräte, wie der Harmony-Singer, kommen mit dem hohen Pegel des DPAs mitunter nicht zurecht. Es kommt zum sogenannten Clipping.
Erwähnenswert ist auch, dass das DPA nicht alle Kabel mag. Es mag nur mein höherpreisiges Sommer-Kabel, das etwas dickere Stecker hat. Sieht nicht so aus, als wäre etwas kaputt. Das scheint ein werkseitiges Problem zu sein.