DPA 4099 Core Guitar

Ich verwende das Mikrofon zum Recording von Akustikgitarren ohne Pickup statt Kleinmembranpickups, weil so ein konstanter Sound ohne Phasenprobleme möglich ist, und die Natürlichkeit ist echt unübertroffen. Supereinfach zu installieren, wenn man das Klemmsystem mal verstanden hat, dann muss der Schwanenhals noch korrekt justiert werden, bis der Sound passt, dann kanns losgehen. Und fürs Livespielen geht es auch, wenn man etwas auf die Ausrichtung achtet, und klingt viiiiieeeel besser als jeder Piezo, wenn natürlich auch ganz klar rückkopplungsanfälliger. Für die Rockband eher nicht livetauglich, aber fürs Akustikduo ein Träumchen . . .

Ich nutze das Mikro an Akustikgitarre(n) und am Kontrabass. OK, das Zubehör wie Extra-Klammern, dickeres Kabel und so ist unverschämt teuer. Aber bei Werkzeugen, die dann halt einfach funktionieren, nehme ich das in Kauf. Der Sound an der Gitarre ist für Live super. Mit leichter Präsenzanhebung, die sie schön... na eben "präsent" macht. Am Kontrabass habe ich das Mikro bisher erst für Aufnahmen getestet und da macht es eine großartige Figur! Die Tatsache, dass der Sound immer gleich bleibt, egal wie man sich bewegt, lässt mich noch ein bisschen mehr auf's Spiel konzentrieren.
Wir hatten die in einer Theaterproduktion auch am Cello. Dort hat die Kontrabass/Cello-Arretierung den akustischen Klang des Cellos ein ganz klein wenig verändert, so dass der Cellist lieber die Gitarren-Halterung an der Seite des Korpus' verwendet hat.
Das extrem dünne Kabel war mir ein wenig suspekt, drum hab ich gleich das dickere dazu gekauft.

Lange habe ich überlegt das Neumann KM184 für die Live-Performance durch eine Alternative zu ersetzen. Durch den weiten Mikrofonabstand kam es in manchen Situationen zu Rückkopplungen. Mit diesem DPA Mikro ist mehr Lautstärke möglich. Zudem ist meine Beweglichkeit weniger eingeschränkt, da ich meine Konzertgitarre in unterschiedlichen Haltungen spiele, mal klassisch auf dem linken, mal folkig auf dem rechten Oberschenkel. Zudem spare ich mir beim Aufbau einen Mikrofonständer. Die Halterung ist nach meiner Erfahrung sehr passend und fest. Ich spiele eine Hanika PF-56.
Auch der Sound ist schon ohne EQ fertig und spart so Zeit im Livebetrieb. Allerdings ist hier systembedingt (Superniere) die Positionierung wichtig! Da der Raumklang wenig Einfluss hat, kann ich schon zu Hause einen Eindruck bekommen, wie es auf und von der Bühne klingt wird.

Wir verwenden das Mikrofon an verschiedenen Gitarren mit verschiedenen Musikern. Oft singt der Gitarrist dazu parallel. Deshalb habe ich für alle 5 getesteten Mikrofone jeweils 2 Aufnahmen gemacht, bei dem jeweils ein Teil des Stückes ohne Gesang und ein Teil mit Gesang durchgeführt wurde. Der Musiker hatte ein Bodenmonitor. Alle Mikrofone hatten 7 cm Abstand zur Gitarre und war mittig über den Steg nahe am Loch platziert.
Für alle Aufnahmen wurde eine Pegelanpassung im Nachhinein durchgeführt. Die Aufnahmen wurden durch mich und einen Kollegen unabhängig voneinander Bewertet. Getestet wurden:
Neumann MCM 114 Set Guitar
DPA 4099 Core Guitar
MBHO(Haun) KA500(Superniere) mit abgesetzer Kapsel an MBP 603A und eigenen Halter.
the t.bone Lucan System CC 200 RC
the t.bone Ovid System CC 100
Das DPA 4099 konnte uns beide überzeugen. Es hat sich Klanglich von allen anderen Systemen bis auf den MBHO-System absetzen können. Der Pegel vom Gesang war deutlch gesenkt. Der Gesang klang natürlich.
Bei der Halterung lässt sich die Kraft gut abschätzen. Der Schwanenhals dürfte länger sein (es gibt eine überteuerte Verlängerung die wir nicht haben) .