Dunlop Big Stubby Nylon 3,00

Ich bin auf den Geschmack gekommen, dickere Picks zu verwenden. Daher habe ich verschiedene Varianten der Big Stubbies ausprobiert.
Es gibt kaum bessere oder schlechtere, sie sind einfach alle leicht anders. Je nach Situation kann ein anderes das ideale sein, aber letzten Endes sind sie auch sehr ähnlich sodass man mit jedem gut bedient ist.
Die Nylons sind jedenfalls etwas weicher im Klang, weniger spitze Töne im Anschlag.
Die 3,00er bringen im Vergleich zu den 2,00ern auch nochmal etwas mehr Obertöne.
Der Gesamtklang in den Mitten verändert sich ebenfalls leicht, je nach Stärke und Material. Aber das sind Nuancen.
Ich habe normalgroße Hände, vielleicht einen Ticken über dem Durchschnitt, aber Big Stubbies sind erstaunlich klein. Gar nicht so Big wie ich erwartet habe. Dadurch, und weil sie auch recht glatt sind, habe ich spätestens wenn die Finger schwitzig werden ziemliche Probleme, das Pick beim Spielen nicht zu verlieren. Würde mir hier eine raue Oberfläche wünschen (das werde ich mit Schleifpapier mal probieren) oder, dass sie einfach etwas größer Wären.
Die Stärke/Dicke ist jedenfalls angenehm zu Spielen, ich rate jedem mal dickere Picks auszuprobieren. Für weiches Akkord-Strumming sind solch dicke Picks natürlich nicht die erste Wahl.

Nachdem ich jahrelang ersten den Pickboy 1mm Grip Pick und dann den Pickboy Pos a grip 1mm Treue schwor und den Ton ultimativ, das Handling und Haltbarkeit aber verbesserungswürdig empfand, habe ich massenweise Picks durchprobiert und massig Geld durch den Kamin geschossen.
Jetzt bin ich bei meinen alten Bass Faves Dunlop Big Stubby 3mm gelandet.
Und ja, mit denen kann man wunderbar Gitarre spielen. Durch die abgerundeten Kanten sind schnelle 16tel im Wechselschlag und stringskipping null Problem und durch die Stärke ist auch der Ton wuchtig und prägnant.
Der einzige Wehrmutstropfen ist der für mich persönlich nicht ganz ausreichende Grip (lässt sich mit Schleifpapier verbessern) und die Kuhle auf beiden Seiten. Hier hätte ich es bevorzugt, wenn es für den Daumen auf der einen Seite die Kuhle gäbe und die andere Seite glatt bzw. eben mit Noppen für die Auflage auf dem Zeigefinger gäbe.

Aber alles in allem nutze ich die Big Stubby jetzt seit ein paar Monaten sowohl im Proberaum als auch bei Recordings und bleibe auch erstmal dabei.

Ich habe mir diese Plecs als potenziellen Ersatz für meine "normalen" 3.0mm Big Stubbys geholt, da sich diese extrem schnell abgerieben haben und auf meiner Gitarre einen feinen weißen Plastikstaub hinterließen.

Leider spielen sich auch diese Plecs sehr schnell rund... Sie sind also nicht langlebiger als die "normalen". Hinzu kommt, dass sie auf Dauer statt einer abgeschliffenen glatten eine raue Oberfläche an den Kanten entwickeln, wodurch man schnell an den Saiten hängenbleibt.

Die typische Griffmulde hat hier ein etwas anderes, unangenehmeres Profil als beim Standard Big Stubby und auch die Verarbeitung ist schlechter, da entlang der Kanten ein Plastikgrat steht, den man erst abfeilen muss.

Es ist mir zwar immer noch viel lieber als die normalen flachen Plektren, aber eben leider nicht so gut wie erwartet.

"Chick"-Sound ist in diesem Zusammenhang "lautmalerisch" gemeint. Hat jetzt nix mit Hühnern zu tun oder so... ;) Das herkömmliche Big Stubby aus ähm... Plastik hat schon ein ziemlich charakteristisches Anschlag-Geräusch. Manche Gitarristen, insbesondere wenn sie mit Kopfhörer üben, fühlen sich dadurch gestört. Die Nylon-Variante hat das nicht. Klingt auch insgesamt eher matt und bedeckt, wie erwartet. Manchmal sucht man vielleicht genau diesen Sound.

Die Langlebigkeit kann ich leider nicht wirklich bewerten (musste es aber trotzdem tun), da ich mit diesem Pick nicht so viel gespielt habe, ich wollte einfach nur den Klang mal testen. Für mich ist das Big Stubby Nylon eher ein klanglicher Exot. Als Immer-Und-Jeden-Tag-Pick käme ich damit nicht so gut klar. Trotzdem schön, dass diese Materialvariante existiert.