Ich hatte die Dunlop Flow Standards im Zuge meiner Plektronexperimente einmal mitbestellt. Ich habe jahrelang Pickboy Carbon Nylon .88er gespielt, entsprechend sind die auch in Fleisch und Blut übergegangen so dass die meisten anderen Picks einem erstmal stumpf und wabbelig vorkommen. Bei diesen hier war das nur bedingt der Fall, da sie eine markante Spitze haben, die aber, anders als bei üblichen Picks oder auch den Pickboy Carbon Nylons, aus einem größeren Winkel zusammenläuft. Das Pick wirkt also von oben betrachtet etwas gestaucht, was mich anfangs auch beim Spielen sehr irritiert hat. Obwohl man die Saite mit der merklichen Spitze erwischt, kommt vom Pick beim Anschlag eine längere Portion der Kante mit der Saite in Berührung, was neben dem Spieleindruck auch einen anderen Klangcharakter mit sich bringt. Es "schrabbt" einen Sekundenbruchteil länger über die Saite, was irgendwie etwas rotziger klingt, und trotz der genau nutzbaren Spitze kommt mir der Ton unten rum auch dicker vor.
Ich hab mich daher immer öfters mit diesen Picks in der Hand erwischt, wenn ich clean bis crunchige Bluesriffs vor mich hingedudelt habe. Kürzlich habe ich dann - andere Baustelle - auch angefangen, "Bleed" von Meshuggah spielen zu üben, und die sehr schnellen Palm Mutes sind mir mit diesen Picks hier anfangs wesentlich leichter gefallen als mit meiner übrigen Auswahl. Für mich sind sie daher inzwischen je nach Stilrichtung eine willkommene Abwechslung von den Pickboy Carbon Nylons geworden.