Die Verarbeitung ist tadellos wie immer bei MXR. Alles fühlt sich besser und wertig an. Das DOD Rubberneck ist der direkte Konkurrent und wirkt leicht und klapprig. Eine kleine Verbesserung des Carbon Copy Deluxe wäre noch, den etwas herausstehenden Deckel des Batteriefachs zu versenken. Das Problem hat das Submachine Fuzz von MXR leider auch. Dafür ziehe ich einen Stern bei der Verarbeitung ab.
Ein Vorteil gegenüber dem DOD Rubberneck ist der deutlich geringere Stromverbrauch von 40mA statt 100mA. BBD-Delays sind eigentlich extrem sparsam. Hier ist der Tap-Tempo und Expression - Schaltkreis des Carbon Copy Deluxe offenbar besser durchdacht und das, obwohl er mehr Möglichkeiten bietet, denn man kann zwei Presets speichern und abrufen.
Ein wenig stört mich, dass der Wet-Only-Schalter nur zugänglich ist, wenn man das Gerät öffnet. Das Mix Poti erlaubt leider nur ein Verhältnis von Dry/Wet von Dry-Only (wer braucht das bei einem Delay?) bis ca 40/60. Besser wäre es gewesen, das Mixpoti von 100/0 bis 0/100 zu skalieren. Sobald die Gewährleistung abgelaufen ist, werde ich den Dipschalter auslöten und einen kleinen Schalter an der Oberseite des Gehäuses einbauen, mit dem ich auf Wet-Only umschalten kann. Bis dahin ziehe ich einen Stern bei der Bedienung ab.
Manche MXR-Effekte haben große Potiknöpfe. Dafür bietet MXR Gummibuffel an, mit denen man die Potis dann mit dem Fuß bedienen kann. Bei meinen Submachine-Fuzz und meinen Dyna Compressor nutze ich das ausgiebig. Hier würde ich das gerne mit dem Regeneration (Feedback) Poti machen. Denn leider lässt sich dieser Regler als einzige Ausnahme im Gerät nicht mit einem Expression Pedal fernsteuern. Dafür gibt es bei Features einen Punkt Abzug.
Zusatzsterne würde ich gerne beim Sound geben. Der Klang und die Delayzeit eines BBD-Delay hängt von der Anzahl der Stufen in den BBD-Chips ab. Man kann auch mehrere Chips kaskadieren. Der zweite Faktor ist die Clockrate des Taktgebers. Eine schnelle Clockrate macht kürzere Delayzeit und saubereren Klang. Da ist genau das Problem von BBD-Dealys. Wenn sie billig sein sollen, haben sie nur wenige Chips, damit wenig Stufen. Wenn die Delayzeit trotzdem brauchbar sein soll, dann muss eine Clockrate mit tiefer Frequenz gewählt werden, die liegt dann aber schon im hörbaren Bereich, das Delay pfeift also. Beim Boss DM-2w ist das im Modern Mode bei sehr hohen Delayzeiten so. Man kann das abfiltern, aber das verzögerte Signal wird dann extrem dumpf. Langer Rede kurzer Sinn: Hier sind sogar 4 Chips verbaut und das Delay erreicht damit 1,2 Sekunden ohne Pfeifen. Das ist auf dem ganzen Delaymarkt (digitale eingerechnet) gutes Mittelfeld. Es klingt bei dieser langen Delayzeit auch noch nicht zu dumpf. Enstprechend edel klingt es bei kürzeren Delayzeiten, die darum perkussiv und klar sind, ohne je den Charme eines echten BBD-Delay zu verlieren.
Unglaublich gut und ganz eigenwillig klingt für mich die Selbstoszillation. Ich mache Drones und Ambient und betreibe das Gerät oft knapp vor der Oszillation. Zusammen mit der Modulation blubbert und brodelt es bei langen Delayzeiten ganz tief aus der Magengrube. Das Rubberneck klingt dagegen eher mittig, dreckig und weniger perkussiv.