Zugegeben: Auch an guten Picks gibt es eine ganze Menge auf dem Markt. Die Qual bei der Wahl erleichtert es aber ungemein, wenn man sich ganz genau überlegt: Wofür will ich das Plektrum verwenden?
Damit grenzt man die Auswahl schon erheblich ein. Ich habe das auch erst mit den Jahren herausgefunden, ehrlich gesagt. Früher gab es für mich nur den Unterschied zwischen solchen für E- und solchen für A-Gitarren. Und dann gab es noch dicke und dünne. ;)
Aber Spielweise, Art der Gitarre, Art des Anschlags (Strummen, Flat-Picking ...), Art des Songs, Beschaffenheit der eigenen Finger, usw. usf. - da gibt es viele Dinge, die eine Entscheidung beeinflussen.
Und dann gilt natürlich auch hier wieder: Auch andere Väter haben nette Töchter. Und mal ehrlich: Jeder schwört halt am Ende auf "sein" Lieblings-Pick "seines" Lieblings-Herstellers. Alles OK.
Dennoch gibt es bei den DUNLOP NYLON STANDARD-Plektren Eindeutigkeiten.
Kleine Vorgeschichte: Jahrelang habe ich zum Strummen auf meinen Akustischen (Ovations) ausschließlich die dreieckigen von Herdim verwendet (obwohl die 3 unterschiedlichen Stärken nicht wirklich unterschiedlich erscheinen).
Für einen rel. weichen (tropfenartigen) Anschlag, auch hinsichtlich Flat-Picking, sind die auch sehr gut.
Nun sind aber zwei Dinge neu hinzugekommen:
1. ich spiele seit ein paar Wochen wieder in einer Folk-Formation mit, nicht mehr nur solo. Da spielen wir auch oft rein akustisch, also nicht-elektrifiziert.
2. aus diesem Grund habe ich kürzlich auch mal mit einem 13er-Saitensatz experimentiert.
Erkenntnis: Wenn Durchsetzen angesagt ist, wenns ohne Amps mal etwas heftiger, sprich: lauter zugehen soll, stoßen die "Herdims" klar an ihre Grenzen.
Nachdem mir bei einer Session ein Musikern - ich hatte grade kein Plektrum zur Hand - dann mal sein Dunlop-Nylon-Pick in die Hand gab, mit 0.88er-Stärke, und ich sehr angetan davon war, hab ich mir dann auch mal welche mit 0.73 mm besorgt.
Auch diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Noch hart genug, um sich mit seiner Klampfe Gehör zu verschaffen, aber schon etwas weicher, um bei Balladen oder melancholilscher Song-Stimmung den passenden "Touch" auf die Saiten zu zaubern.
Dazu kommen zwei weitere wesentliche Kriterien:
1. Der Grip: ist goldrichtig. Man muss allerdings deutlich sehen: natürlich kommt es auch sehr auf die Beschaffenheit der Finger des Spielers an. Der eine hat halt "Holzfällergriffel", der andere eher feingliedrige Gitarristen-Fingerchen ;))
Anyway: für mich sitzt genau die passende Griffigkeit an der richtigen Stelle.
2. Die Verarbeitung: gratfreie Herstellung, keine scharfen Kanten. Das erfreut!
Fazit: Die Nylon Standards von Dunlop sind zu meinen Faves geworden, wenn ich mich, bei etwas dezenteren Songs, dennoch in einer akustischen Gruppe beim Strumming durchsetzen will.
P.S.: meine guten alten bunten Herdims müssen aber nicht weinen. Ich verwende sie auch weiterhin, wenn ich als Ein-Mann-Band spiele. ;)
Aber dann auch nur noch auf 12er-Saiten.