Electro Harmonix Attack Decay Tape Reverse Sim.

Ich hab das Teil seit nem halben Monat:
Am Anfang geben die 3 Presets einen guten Überblick, was das Gerät so kann (Soundbeispiele). Den Rest muss man sich erarbeiten:
der Mono-Modus ist eher für einzelne Töne, man kann mit Attack, Sens und Blend aber auch schnell, ohne Aussetzer spielen, wenn man den Rhytmus der Maschine rausgefunden hat: die arbeitet dann mehrere Töne in einer Volumen-Hüllkurve ab. Der Klang selber wird nicht verändert.
der Poly-Modus verspricht da Hilfe bei Picking, gestrichenen Akkorden... ist aber anders und nicht so fein in der Regelung, und klingt immer wie Streichorchester. Kann man mögen...
Die Taster sind stabil und tasten auch nur: kein Klick-Tritt-Teil.
Was mir nicht gefällt: der zuschaltbare Fuzz lässt sich von 100% Fuzz bis 250% Fuzz "regeln". Und ich hab lieber harmonische Verzerrung...
Wenn ich meine Duesenberg Grand Vintage in Reihe schalte kommt es zu Verzerrungen in der Schaltung: klingt, als ob die Nadel über die Platte schrammt. Single-Pickup kein Problem.
Da sollte EHX echt nachbessern: Ich hab das erste Pedal gleich wieder zurück geschickt: das kam mit -2 Grad bei mir an: gleich angestöpselt: Alles immer komplett verzerrt. nach 4 Stunden: der Zerr war nur mehr bei Reihenschaltung. Mein Schluss: kalte Lötstelle. Anstandslos ein neues Teil von Thomann. Aber in Reihe eben immen noch: Mail mit EHX: freundlich, aber keine wirkliche Lösung für ihr Teil (also nix für die Jungs mit den 13 kOhm Cruchbuckern...?¿?).
Happyges Rumsounden...

ich finde, dass er, was der Name verspricht, nicht richtig gut kann.
Was er richtig gut kann: Fuzz.
Warum die Potiknöpfe für die Zerre so dermaßen klein sein mussten... Der Ton kann tief und dunkel gestellt werden, dass das Teil eben nicht kreischt, sondern grollt wie ein aufziehendes Gewitter und dennoch klar und harmonisch klingt. Ein faszinierender Stoner-Sound, wenns fett sein soll, oder ein rumpelnder Rock-Sound, wenn man dies nicht aus dem Amp holen kann oder will.
Aber Attack-Decay?- da geht was, es gibt die Regler dafür, aber das Gerät selbst schafft es nicht.
Attack: Klar, Autoswell, Saitenklang wie mit dem Bogen gestrichen, sowas. Das geht im Mono-Modus mit genau einer Saite und mit ausreichend Abstand zum nächsten Ton. Man kriegt damit auch wirklich gut den „Rückwärts-Tape-Sound hin, nur wie oft braucht man den? Wenn man abgeht und dann auch schon mal eine zweite Saite mitnimmt, schnellere Anschläge, da ist gleich Schluss, da fängt er an zu zerhacken. Nicht auf die coole Art als gewünschten Effekt - zumindest kaum. Dafür Poly-Modus - ja, klar. Aber da klingeln Höhen im Hintergrund rum, dass es einem den ganzen Tag verhagelt… es sei denn, man nutzt den „Harmonix“, dreht ihn ganz raus und hat dann einen Tone-Regler, mit dem man das Klingeln wegbekommt. Klingt dann aber auch nicht mehr ganz nach deiner Gitarre - eben eher dunkler und stumpfer.
Aber geht das denn überhaupt? - Ja, zum Beispiel mit dem POG 2, der kostet aber auch locker 200 Flocken mehr und ist dann nochmal so eine ganz eigene Geschichte klingt auch schnell nach Orgel, aber zumindest zeigt der, dass man das gut und ohne Zerhacken und Gezirpe lösen kann.

Decay - die ganz kurzen Töne, dieser Sound … ja, fast wie ein Banjo oder so Teile aus ganz anderen Kulturen. Aber um es kurz zu machen: auch hier verhält es sich wie oben. Der zerhackt es oder klingelt oder beides.
Man muss ein paar Nachmittage investieren, die Anleitung immer daneben, und hören, was so geht… ich liebe jetzt schon diesen speziellen Harmonix-Fuzz und ein paar lustige Sounds spuckt er ja sonst auch noch aus. Nur den Namen - Attack Decay - den hat er meiner Meinung nach nicht zu Recht.

Das Pedal bietet eine Funktionalität, die es in dieser Form bei Gitarreneffekten sonst so nicht gibt. Es gibt zwar das tc electronic Crescendo Auto Swell, aber dieses bietet keine Möglichkeit, díe Decay-Zeit einzustellen. Ansonsten gibt es anscheinend nur Envelope-Module für Synthesizer.

Logischerweise kommt der Envelope-Effekt erst bei relativ langsamen Tempi zum Tragen. Bei schnelleren Passagen bzw. kürzeren Notenwerten bringt er allenfalls bei einem leicht verzögerten Attack etwas.

Der "Streicher"-Effekt ist schön und gut brauchbar. Ich hatte für diesen Zweck den Kauf eines Sustainers überlegt, aber die Kundenbewertungen darüber waren insgesamt eher negativ.

Es gibt beim Pedal sehr viele Einstellmöglichkeiten sowie Steuermöglichkeiten über ein Expression-Pedal. Es braucht gewiß einige Zeit, bevor man alle ausgelotet hat.

Dieses Pedal hat im Grunde nur eine einzige brauchbare Funktion: einen Swell Effekt. Der Name ist also schon einmal irre führend. Darum herum noch ein Dutzend andere unnütze Funktionen eingebaut. Zum einen sind sie über Tasten drücken, gedrückt halten, in verschiedenen Reihenfolgen oder Kombinationen drücken erreichbar, die nicht gerade leicht zu merken sind und zu denen es überhaupt kein logisches visuelles Feedback gibt. In verschieden Modi heißt eine leuchtende LED dann auch wieder etwas ganz anderes. Ohne Manual - keine Chance. Zum anderen sind sie zum Teil richtig schlecht. Einen Kompressor, der nur an und aus kann - wer braucht das? Ein Fuzz der einfach nur hässlich klingt -gibt es auch für weniger Geld. Der Attack macht in ziemlich genau gar nichts. Tape Reverse ? Klänge rückwärts abspielen, so wie jeder Sampler seit 1980 oder jede DAW das kann, kann die Kiste nicht.
Immerhin: mit etwas Geschraube habe ich es geschafft, ein xoxbox ein wenig wie einen gestrichenen Kontrabass klingen zulassen. Wollten wir das alle schon immer einmal tun?

Jeder der wissen will; wie man Sounds wie L. Buckingham in Fleetwood Macs "Dreams" oder ganz neue, eigene Klangwelten hinkriegen- wie swell- und Streichereffekte will, sollte hier zugreifen. Möglich ist sogar den Sound ein einer Schimuzen(die dreiseitige Klampfe der japanischen Geishas) recht exakt zu erzeugen. Die Bedienung ist dank Videos und der beiligenden Anleitung komplex(bedeutet eben Vielfalt der möglichen Sounds) aber problemlos. Gerät sollte ganz vorne in der Effektreihe sein! Stabiles Gehäuse und gut verarbeitet also bei Qualität 1a. Einziger "Nachteil" ist, das der integrierte Fuzz nicht solo betrieben werden kann. Nur Mut, es kostet was Arbeit, ist sicherlich kein Allerweltseffekt, aber es lohnt sich garantiert!

Ein weiteres Remake eines Electro Harmonix Effektgerätes aus den 70/80ern, aber mit erweiterter Funktionalität.
Neben dem Reverse Tapeeffekt mit Attack- und Decayzeiten von 4ms bis 8s, gibt es noch ein zuschaltbares Harmonic Fuzz. Wenn es etwas zum Bemängeln gibt, dann die Tatsache, dass das Fuzz eine so hohe Verstärkung hat, das das dazugehörige Ausgangs Volume Poti immer fast zugedreht werden muss, damit die Pegel angepasst werden können. Mono und Poly Triggerung möglich. 3 Speicherplätze. Alle Parameter können einem Pedal zugewiesen werden und damit kontinuierlich gesteuert werden. Viele weitere Möglichkeiten wie Tremolo-artige Effekte. Es empfiehlt sich bei youtube ein Demo anzuschauen um zu verstehen, in wieviele Richtungen die Klänge verbogen werden können. Trotzdem sehr einfach in der Bedienung, wenn man sich einmal damit beschäftigt hat. Tolles Effektgerät!
Sehr lobenswert: Netzteil wird mitgeliefert.