Wem es als Bassist in den Fingern juckt, synthähnliche Sounds zur Verfügung zu haben, dem sei (neben dem Digitech Bassynth Wah) dieses Gerät von EH empfohlen.
Fazit: es sind einige synthähnliche Sounds möglich, die Laune machen, aber natürlich hat ein Synth mehr Möglichkeiten, vor allem aber ein unbegrenztes Sustain.
Freundet man sich mit diesen Einschränkungen an, so ist das Gerät aus meiner Sicht zu empfehlen. Der Vorteil: man muss keine Tasten drücken und kann den Ebass als Tongeber nutzen.
Das Gerät ist solide gebaut, die Potis fühlen sich gut an und lassen hoffen, dass sie sich auch nach drei oder vier Jahren noch bedienen lassen, ohne zu kratzen.
Und bedient werden müssen sie, da mitunter minimale Klang- und Pegeländerungen des Basses deutliche Verschiebungen im Synthsound bewirken. Was bedeutet: das ist kein Preset-Player (das geht sowieso nicht, da das analoge Gerät keine Speichermöglichkeit besitzt). Man muss sich die gewünschten Sounds schon geduldig herbei schieben; teilweise machen minimale Regelwege an den Potis gravierende Soundänderungen aus.
Man muss verstehen, wie die Regler und die damit verbundenen Filter und Oszillatoren funktionieren, damit man zum Ziel kommt. Das ist nicht allzu schwer, aber Experimentierfreude braucht es, sonst bleibt das Gerät unter seinen Möglichkeiten. Hilfreich dabei: in der knapp und verständlich gehaltenen Bedienungsanleitung sind die Reglerstellungen für einige Sounds dargestellt; sie dienen als Einstieg gut zur Grundlage für eigene Einstellungen.
Problematisch ist die Ansteuerung mit dem Ebass; man kann zwar durchaus länger anhaltende Syth-Sounds erzeugen, aber irgendwann reicht der Pegel der ausschwingenden Saite dann nicht mehr, um den Ton zu halten. Dennoch: erstaunlich, was man aus der Kiste herausholen kann, es bereichert die Soundmöglichkeiten enorm.
Nur seid darauf gefasst, immer wieder mal nachjustieren zu müssen.
Wer dazu bereit ist, dem empfehle ich das Gerät, das auf mich einen ausgesprochen guten Eindruck gemacht hat.
Und als Tipp: nehmt euch etwas Zeit: nach 10 Minuten rumprobieren hat man den SYNTH noch nicht so gut erforscht, dass man sich ein Urteil erlauben kann.