Daheim, oder im Studio, machen die kleinen Tretkisten einen irren Spaß und können oftmals motivieren, etwas anders, oder besser zu spielen und kann manchmal zu einer Eingebung führen. Eine klangliche Veränderung, kann ja auch eine Herausforderung sein, die je nachdem leichter, oder schwerer fällt umzusetzen. Erst mal sei gesagt, das sich der East River Drive in einem stabilen Gehäuse befindet. Das Pedal ist zum Teil platz sparend in SMD auf Platine gebracht und ist ausgesprochen leicht. Will aber auch heißen, mit einem massiven Kabel in der Klinkenbuchse kippt es leicht. Eine solide Befestigung auf einem Board ist daher empfehlenswert.
Der externe Anschluss für ein Netzteil, macht leider keinen besonders stabilen Eindruck. Die auf der Platine angebrachte Buchse hat keine feste Verbindung zum Gehäuse. Da sollte man beim Anschluss eines externen Netzteils, schon ein bisschen sachte ran gehen. Ist aber auch klar, irgendwo muss man Abstriche machen, denn das Teil kostet ja gerade mal 55 Euro. Für den Ibanez Tubescreamer legt man mal ebnen das vierfache hin. Ein bisschen Vorsicht walten lassen, beim Netzanschluss und der Spaß ist über Jahre garantiert.
Wenn ich auf Batteriebetrieb gehen will muss ich an der Unterseite vier Schrauben lösen. Das mag den ein, oder anderen nerven, aber ein Wechsel der Batterie kommt ja auch nicht bei jeder Probe vor. Was mich positiv überrascht hat, das dieses Gerät, mit einer 9 Volt Batterie, bestückt ausgeliefert wurde. Das nenn ich mal Service. Die beiden Klinkenbuchsen sind ebenfalls mit der Platine verlötet. Für das Geld darf man natürlich keine Handverdrahtung erwarten.
Bleibt noch zu sagen das sich der Bypassschalter (On/Off) schon mal losrappelt. Das liegt wohl daran das keine Unterlegscheibe, Federring, oder ähnliches benutzt wurde. Der Platine passiert aber nichts, denn die Verbindung wurde mit einem Stück Breitbandkabel hergestellt und ist somit flexibel. Die Rändelschraube kann man vorsichtig, damit der Lack nicht verkratzt, leicht wieder festziehen
Wenn man sich mal überlegt, das eine E- Gitarre an sich, durch ihre Komponenten ja schon einen gewissen Klang hat und dann durch einen Verstärker in der Lautstärke gepuscht wird und die typischen Charakteristik bekommt, also dem Soundstempel schon weg hat, so kann der Overdrive an sich, nicht mehr so sehr viel am Klang ändern. Als Gitarrist legt man mit der Wahl seines Verstärkers ja schon den Grundstein für alles weitere.
Allgemein gesagt, der Klang gefällt mir sehr gut. Der E. R. D. macht das was die meisten Verzerrer- Pedale tun, er hebt den Mittenbereich etwas an und fügt dem Signal eine Verzerrung hinzu. Man kann dies am besten selber mal ausprobieren, wenn man den "Drive" ganz raus dreht und den "Vol" entsprechend anpasst. Der Basscut, ist in diesem Fall prägnant wahrnehmbar und ebenfalls ein leichter Mid-Boost zu bemerken. Das macht sich ganz gut, um zum Beispiel um ein Solo zu puschen, je nachdem mit oder ohne zusätzliche Verzerrung.
Zudem kann man mit dem "Tone" Regler auch noch eine Anpassung des Klangs vornehmen, je nachdem was man machen will. Zum Beispiel bei einer Funky- Einlage die Höhen anheben, oder bei Blues, oder Stoner-Rock mehr oder weniger rausdrehen. Das ist einfach eine Frage, was ich hören will und was fürs Ohr angenehm ist.
Der East River Drive macht was er soll und das macht er gut. Vor einem cleanen, bis hin zu einem leicht angezerrten Kanal, macht er einen wirklich guten Job. Wer einen Verstärker mit einem, oder mehreren High Gain Kanälen besitzt, wird mit diesem Effektgerät vermutlich nicht glücklich werden. Aber ansonsten macht es Spaß immer mal wieder eine andere Einstellung zu probieren. Für meine Ohren gibt es keine wirklich schlechte Einstellung: Das Gerät klingt immer gut, niemals zu spitz, oder gar schrill, es formt einen guten sauberen Ton ohne hässliche Nebenwirkungen.
Eine Alternative dazu könnte es vielleicht sein, einen Equalizer in das Equipment einzubinden. Ich habe mit so einem Gerät ähnliche Resultate erzielt. Aber wie gesagt, der East River Drive kostet gerade mal 55 Euro und ist meines Erachtens wirklich jeden Cent wert. Ich habe mir ihn zusammen mit dem Soul Food bestellt. Die beiden Pedale ergänzen prima und man kann auch beide gut gleichzeitig betreiben. Das aber, solltest Du selbst mal ausprobieren, damit das Teil nicht irgendwann bei Dir im Regal landet.