Für die E-Gitarre hatte ich einen analogen Chorus gesucht, und hatte am Ende drei zur Auswahl. Eigentlich vier, aber der im Mooer red truck war zwar da aber nicht so der Bringer. Konkurrenz war dann der Eddy, ein MXR analog chorus 234 und der Harley Benton HC5
Wobei ich sagen muß daß bei Gitarrensounds der Harley Benton CH5 scheinbar eine identische Elektronik im Gerät hat... denn blind getestet war der Eddy und der HB nicht auseinanderzuhalten. Nur der Eddy kann mehr. Fast ein Argument, den HC5 und den Eddy zu kaufen.
Wobei der Eddi das "Vor und Zurück" im Chorus modulieren kann, bis hin zum Sägezahn, die Rate deutlich höher drehen kann und dann "depth" (also die Frequenz-Deltas) oder "Rate" über die Spieldynamik bzw Lautstärke regeln kann. Fand ich faszinierend, allerdings ist mir bis heute keine Idee eingefallen, wie man das in einen Song einbringen kann.
Der Eddi rauscht ein wenig, bzw in der 12-Uhr Stellung wird das Signal etwas verstärkt und auch der Tone Regler trägt ein wenig dazu bei. Mit meiner E-Gitarre mußte ich auf ca. 10 Uhr zurückgehen damit das Eingangssignal in der gleichen Lautstärke wieder rauskommt. Beim Bass eher 14 Uhr. In einem Bandmix würde das aber untergehen, oder das ist einem gewissen Headroom geschuldet. Ich hab am Ende an meinem Röhrenpreamp (Two notes Le Bass) die Ausgangslautsärke raufgeregelt, danach war das Rauschen weg. Also so minimalistisch, ich würd schätzten -70 oder -80 dB
Was der Eddi nicht ganz so gut macht, ist die H und die E-Saite am 5-saitigen E-Bass - irgendwie fehlt ein wenig Tiefe. Und befeuert man ihn mit dem Ausgangssignal eines Multioctavers (HOG2 bzw POG2) ist er komplett überfordert oder irgendein "autmatischer" Filter verpampt die oberen Höhen und die tiefen Bässe. Vermutlich eher der Filter :-) Interssanterweise macht ausgerechnet das der HB CH5 phantastisch gut.
Und diese Mini-Knöpfe... irgendwie eine Nummer zu klein bzw für mein Gefühl gehen die Potis nicht leicht genug. Andererseits ist EHX endlich dazu übergegangen, allen Effekten eine Raste in der 12-Uhr Stellung zu spendieren. Was bei einem "smarten" Effekt durchaus hilfreich ist.
Der Bypass - wird wohl über ein OpAmp durchgereicht, nicht elektrisch verschaltet wie bei den meisten anderen Gitarreneffekten. Einen Einfluß auf den Klang hab ich nicht herausgehört, nur so am Rande angemerkt.
Aber für die Gitarre alleine... tolle Features und toller Klang bei dem Preis. Ist sogar ein Netzteil dabei, und zwar ein Trafonetzteil mit analogem Spannungsregler und kein "sirrendes" Schaltnetzteil.
Edit - mit einem 31-bändigen Spectrum Analyzer von BDS (pp-31) kann man das Phänomen beobachten... der hat drei Anzeigen pro Oktave ab 20 Hz. Es werden schmalbändig ( interessanterweise passend zum PP31) einzelne Frenquenzbänder angehoben, andere abgedämpft, und um das zu korrigieren bräuchte man entweder einen analogen Equi mit derselben Auflösung wie der Eddy oder einen Soundprozessor wie er z.B. in Echo-Cancellern enthalten ist um das zu kompensieren.
Der HB CH5 macht das zwar auch, aber mit anderen Frequenzbändern und dann auch nicht abwechseld hocn / runter... klingt dann voller.
Schlägt man Bass-Saiten mit dem Plektron an, kommt es relativ "anständig" aus dem Eddy raus, zupft man mit den Fingern, dann kommt der Eddy durcheinander. Gilt übrigens auch wenn man gezupfte Signale in den HOG2 leitet.