Eigentlich hatte ich erst die Keyboardversion angepeilt, aber bei sechs vorhandenen Tastaturen ist der Platz dann doch irgendwie ausgereizt und ich habe mich nun schlussendlich für die Kompaktversion entschieden...
Geschrieben und geyoutubed wurde ja schon so einiges über den Digitone. Deshalb nur ein paar Anmerkungen, die bis jetzt zu kurz kamen, aus meiner Sicht.
Im Gegensatz zu einigen Kollegen finde ich die Bedienung alles andere als kompliziert. Sie ist im Gegenteil extrem logisch und schnörkellos selbsterklärend... passend zur äußerst wertigen Verarbeitung und Haptik!
Das Teil ist, mal abgesehen vom KORG Kronos meiner Frau, der erste Digital - Synth seit über 30 Jahren im ansonsten voll analogen Synth-Konvolut...
The Good Old FM-Synthesis war da zunächst mein Aufhänger, das Teil klingt hervorragend und steht den alten YAMAHA-Sachen in nichts nach. Trotzdem nur 4 Operatoren am Start sind lässt sich der Sound effizient und spannend - in Eigenregie - gestalten. BIG FUN!
Das informative Display und die klare Menüstruktur ersparten mir bis jetzt weitgehend den Blick ins Manual. Die schlüssige Overbridge Software tut da ein übriges, hervorragend!!!
Mein einziger Stolperstein war aber ausgerechnet die Installation der aktuellen Beta-Version der Overbridge-Software. Hatte nicht gewusst / beachtet, dass dabei der Digitone selbst vorher intern unbedingt in den Overbridge-Modus geschaltet werden muss.
Der wird über die Globaltaste in den Systemeinstellungen aktiviert. Dies MUSS auf jeden Fall vor der Software-Installation eingestellt werden. Den Digitone dann eingeschaltet lassen und das Installationsprogramm starten. Zum Schluss noch ein Neustart des PC und - es funzt. Das informative Elektronauts-Forum brachte hier die Erleuchtung...
Man kann übrigens bei der Software-Installation auswählen, welche Elektron-Maschinen berücksichtigt werden sollen. Ich habe mal alle installiert, denn schon nach wenigen Stunden KONTAKT war klar, dass der DigiTone nicht das letzte Teil von Elektron bei mir sein wird.
In diesem Zusammenhang noch ein wichtiger Hinweis: Im Gegensatz zu mancher Behauptung im Netz muss bei der Installation das USB-Kabel nicht zwingend an einer separaten PC-USB-Buchse angehängt werden. Bei mir hat die Installation trotz Anschluss an einem USB-(Elektron Over-)Hub tadellos und ohne zu mucken auf Anhieb funktioniert.
Eine weitere "Sage" will ich hier noch klar ausräumen. Mit aktueller Firmware 1.21 versteht der DigiTone auch die Befehle eines Sustain-Pedals!!!
Was mich zusätzlich total begeistert hat, ist die integrierte, vollwertige USB-Audio-Interface Sektion des DigiTone. Der mitinstallierte Overbridge Asio-Treiber ist das Beste, was mir bisher unterkam. Habe darüber u.a. die Arturia V-Collection 7 - Instrumente gespielt! Astreine Wiedergabe ohne Knackser, manche einfachere Instrumente der Sammlung konnte ich mit 32 Samples bei 96 Khz spielen.
Das habe ich mit anderen Konstellationen noch nie geschafft, weder mit PC-Karten, Laptop-Audios, Windows Audio, Asio4All oder unter dem miesen Asio-Treiber meines Zoom R-24, der sich bei Win7 allzuoft (LEIDER!!!) als völliger Schrott erweist.
Im Bewusstsein, dass ich naturgemäß noch nicht alles ausleuchten konnte - nach nur wenigen Tagen - bin ich trotzdem so fasziniert und begeistert, dass ich hier eine ganz klare Kaufempfehlung ausspreche.
Habe für das Teil noch einen Ständer von Arbotronic angeschafft. Das Schrägstellen erleichtert den Workflow ungemein und es ist damit auch möglich, das externe Netzteil und große Teile des Kabelsalats direkt unter dem DigiTone zu verstecken. Klasse!
FAZIT:
Was hier insgesamt konzeptionell geboten wird - Groovebox, Sequencer, FM-Synthesizer, FX-Gerät und USB-Audio-Interface unter einer Haube im Kompaktformat - ist schlicht überwältigend und verspricht jede Menge Spaß auf Jahre hinaus. HUT AB!!!
Und noch was: Mit den internen 4 Tracks und weiteren 4 Midi-Hardware-Spuren wird das kleine Teil zu einer echten Schaltzentrale, vor allem im Livebetrieb, so ganz nebenbei...HAMMER!!!