Epiphone Les Paul Ukulele VS

Lustige Ideen gibt's ja in der Welt der Instrumentenbauer mittlerweile zur Genüge. Aber die sind dann meistens furchtbar schlecht umgesetzt oder eben furchtbar teuer im Preis. Epiphone "verscherbelt" hingegen eine echte Superidee zum Jedermannpreis und gibt allen Uku-und Les Paul-Fans einen echten Knaller in die Hände.

Die erste Überraschung beim Auspacken der Les Paul Uku: Sie ist verdammt schwer. Paula eben. Der Hals macht dabei einen großen Teil des Gewichts aus. Beim Umhängen mit einem Gurt allerdings (Gurtpins schon vorhanden!) wirkt sich das keineswegs negativ auf die Balance des Instruments aus. Der Hals liegt gut in der Hand und natürlich sieht das Teil einfach mal megamäßig schick aus.

Beim akustischen Anspiel reagiert die Uku überraschend stark. Meine Vergleichsmöglichkeiten beziehen sich zugegebenermaßen auf günstige Ukulelen im ähnlichen Preisbereich wie die Epiphone - ohne Paula-Design und ohne Tonabnehmer, versteht sich. Trotzdem: Für kleine Akustiksessions ist das Teil Sound- und Lautstärkemäßig im Stande, mitzuhalten.

Wirklich interessant wird es natürlich beim Betrieb am Amp oder der PA. Ich habe das Teil quasi als Gimmick für einen Gig gekauft, um lästiges Abnehmen über ein Gesangsmikro auf der Bühne (Umkabeln auf ein geeigneteres Mic nur für einen Song wäre noch umständlicher gewesen) zu vermeiden. Beim ersten Test zu Hause fiel mir gleich positiv auf, dass der Sound über den Abnehmer wenig elektronisch kommt, sondern es sich wirklich nach Ukulele anhört. Für ein Solo am Ende des Songs habe ich sogar mit Overdrive und Compressor gearbeitet - bei entsprechender Einstellung lief das rückkopplungsfrei und ist dann ein echter Hinhörer.

Auf der Bühne am großem Amp in einem Set mit Schlagzeug, Bläsersatz, Bass, Gesang wusste sich die Uku dann tatsächlich durchzusetzen. Der Sound (abgenommen über einen Engl Screamer 50Watt-Amp) kommt klar zur Geltung und bei hoher Lautstärke gabs überhaupt keine Kopplungsgefahr.

Ich bin, wie der Text es schon zu verstehen gibt, wahnsinnig zufrieden mit meiner Neuanschaffung. Für mich genau das richtige Instrument zu einem Kampfpreis. Abzüge gibts bei den "Features" weil der Abnehmer keine Lautstärkeregelung an der Uku zulässt (habe über ein Pedal gearbeitet, also für mich kein Riesenproblem) und beim Sound, weil der Klang in höheren Griffbrettlagen sehr stark ausdünnt und überhaupt kein Sustain zustande kommt. Werde das aber noch mal mit besseren Saiten nachchecken.

Ich hatte die kleine Les Paul schon seit einiger Zeit im Auge, & als sie dann unerwartet wieder in Vintage Sunburst statt in Cherry Sunburst verfügbar war, habe ich zugeschlagen...
Knapp eine Woche nach der Bestellung traf dann bei mir ein riesiges Paket ein. Unter viel Luftpolstermaterial kam eine moderat grosse Schachtel zum Vorschein, welche das Instrument, das Gigbag etc. enthielt. Natürlich musste ich das Instrument gleich genau beaugapfeln. Die kleine Les Paul ist extrem gut verarbeitet, speziell unter Berücksichtigung des sehr geringen Preises.
Zuerst wurde meine Kleine gleich mal trocken gespielt. Mich erstaunte der recht gute Ton in den tieferen Lagen. Mit der Brüko-Sopran-Ukulele meiner Frau kann sie unverstärkt allerdings nicht ganz mithalten. Das dürfte u.a. eine Konsequenz der vergleichsweise massiven Bauweise (die Les Paul wiegt gefühlsmässig deutlich mehr als die Brüko) & dem eher kleinen Korpus der Epiphone sein. Ein grosser Vorteil gegenüber den "klassischen" Bauart ist aber, dass die Les Paul total 19 Bünde anstelle der üblichen 12 Bünde aufweist. Die Dot-Anordnung entspricht der von Gitarren & Bässen, was mir als Benutzer ebendieser Instrumente sehr entgegen kommt. Allerdings wirkt der Ton in den höheren Lagen etwas stumpf & gedämpft, es mangelt da etwas an Sustain; das könnte aber auch an den verwendeten Saiten liegen.
Nach dem trockenen Anspielen musste sich die Kleine am Gitarren-Amp beweisen: Der Klang ist meines Erachtens sehr schön, aber das Sustain-Problem in den höheren Lagen besteht weiterhin. Mit dazwischengeschaltetem Verzerrer mit hohem Gain neigt die Epiphone zu Brumm & Feedback; vermutlich muss ich da noch etwas weiter ausprobieren.
Das nächste Projekt ist das Neubesaiten meiner Kleinen. Ich schwanke dabein noch zwischen der klassischen & einer low-G-Stimmung mit einer umwickelten G-Saite (Aquila). Des Weiteren habe ich noch die Titanium-Saiten von D'Addario im Hinterkopf. Von beiden Varianten erhoffe ich mir etwas mehr Sustain, speziell in den höheren Lagen.

Alles in allem bin ich mit der kleinen Les Paul sehr zufrieden & kann ich sie sehr empfehlen!

Diese Uke war die erste die ich mir zugelegt habe und sie hat mich für dieses Instrument gewonnen. Aktuell habe ich 5 Ukulelen und es könnten noch mehr werden.
Sie gibt einem was sie verspricht. Gute Verarbeitung, eine Bespielbarkeit die einen Anfänger weitermachen lässt und optisch ist sie eine Schönheit. Ohne Verstärker ist sie relativ leise, was wegen der schmalen Bauweise nicht verwundert. Aber dadurch hat mein Nachbar nicht gemeckert wenn ich Nachts übe. Mit Verstärker macht sie Spaß, der Tonabnehmer funzt gut, habe an mehreren Verstärkern klanglich gute Ergebnisse. Obwohl ich inzwischen noch 4 weitere Ukulelen besitze, spiele ich sie noch regelmäßig weil sie einfach Spaß macht.