Ernie Ball 2721

Ich spiele seit ein paar Tagen einen 10er Satz Cobalt Saiten auf meiner Charvel SoCal. Sie klingen gut und sind nach dem Dehnen (was man nach dem Aufziehen mit allen Saiten machen muss, egal ob "normal", Cobalt, oder bei der Westerngitarre) sogar mit dem Floyd System verstimmfrei.

Allerdings gibt es von mir Punkteabzug beim Sound: sie klingen gut, ja...aber eben nicht besonders. Dafür, dass sie seit der Vorstellung auf der 2012er NAMM Show von Music Man bzw. Ernie Ball derart gehyped wurden, hab ich diesbezüglich echt mehr erwartet. Klanglich gibt es für mich keinen Unterschied zu Regular Slinkies.

Hier muss ich jedoch noch 2 Punkte einräumen:
1. Output: Angeblich ist Cobalt magnetischer als Nickel und die Saiten bieten daher wohl mehr Output. Den Aspekt kann ich nicht nachvollziehen, da ich in der Charvel sowieso sehr outputstarke PUs drin habe (Dimarzio Evo Neck, X2N Bridge)...der Vergleich mit PUs mit Vintage bzw. Medium Output wäre hier für Euch interessanter.
2. Langlebigkeit: Ob sich der Preis der Cobalt Saiten, der mit Elixir Saiten zu vergleichen ist, in der Langlebigkeit rechtfertigen kann, bleibt für mich noch abzuwarten. Wie gesagt, ich spiele sie erst seit ca. 1 Woche. Regular Slinkies bzw. GHS Boomers wechsle ich aus Soundgründen ca. alle 4 Wochen. Elixir Saiten können da locker mal 2-3 Monate drauf bleiben. Wenn die Cobalt Saiten diesen Wert auch erreichen, bin ich zufrieden!

Vorab will ich sagen, dass ich wirklich noch Anfänger bin und nicht ein jahrelanger Profi. Das was ich also beschreibe ist natürlich mein Eindruck und beruht nur auf meinem "Können".
Die Saiten habe ich auf meine Squier Strat gezogen, da ich dort (natürlich auch durch die Single Coils, günstiges Instrument, usw.) den Sound immer etwas dünne finde.
Gefühlt, wirklich rein subjektiv, meine ich ein bisschen an "Sound" dazugewonnen zu haben.
Was die Haptik der Saiten angeht kann ich aber sehr objektiv sagen, die Dinger fühlen sich definitiv rauer an. Ein bisschen wie korrodierte Saiten. Habe mich sogar dabei erwischt das ich meine Finger angeguckt habe, ob Sie graue Spuren haben :-)

Mein Fazit daher:
Spielgefühl der Saiten ist schon gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem empfinde ich sie als gut. Was den mehr an Output angeht, dass muss jeder selbst ausprobieren.

Ernie Ball verspricht, dass die Saiten extrem lange halten. Das kann ich nur bestätigen. Seit 6 Monaten spiele ich auf meiner SG ohne, dass die Saiten Ermüdungserscheinungen aufweisen.
Der Aufpreis rechnet sich also.

Anfangs sind sie sehr hart und auch das aufziehen ist ohne Locking Tuner die reinste Folter, doch nach ein paar Wochen werden sie weicher und angenehmer.

Zum Sound:
Ernie Ball sagt selbst, dass die Saiten relativ schwach sin den Mitten sind.
Vom Gefühl her kann ich das bestätigen, doch ob es wirklich so ist bzw. wie stark es ausgeprägt ist müsste man an diversen Graphen analysieren.
Der Output ist gegenüber Nickel Saiten leicht gestiegen.

Für E-Gitarren mit modernen PUs eignen sie sich super
Für Akustikgitarren sind sie nicht zu empfehlen, da sie beim Fingerpicking nicht all zu angenehm sind.

Ich werde jedoch wieder zu Nickel Saiten wechseln, da die von mir bevorzuge Saitenstärke nicht als Kobalt Saiten verfügbar ist