Ernie Ball 2148 Earthwood Phosphor Bronze

Ich bewerte die Ernie Ball Phosphor Bronze Saiten jetzt nach etwa einem Jahr Verwendung.
Der Klang lässt sich am besten als "geerdet" beschreiben. Voll, tiefe Mitten betont, Höhen sanft, aber deutlich.
Bei mir kommen die Saiten meist für akustischen Blues zum Einsatz, wobei sie ihre Stärken brilliant ausspielen. Die Mischung aus Harschem Rhythmus in den tiefen Saiten und sanften, klaren Licks spricht mich sehr an. Für begleitende Gitarristen bzw. für starke hohe Mitten gibt es wahrscheinlich bessere Saiten, aber ich denke, jeder, den der Name "Earthwood/Bronze" angesprochen hat, wird genau das bekommen, was er dabei im Kopf hatte.
Nach langem und harten Testen in jeder Lebenslage kann ich den Saiten bis zu zwei Monate Lebensdauer zusprechen, dann sind sie aber offiziell tot. Meine Gitarre bekommt jeden Monat ein neues Set und ich bin absolut zufrieden.

zugegeben, ich habe von Westernklampfen und dem nötigen Verschleißmaterial kein Dunst, ich habe mir nur eine günstige Westernklampfe für den Urlaub, drohenden Blackout oder falls ich doch mal zu einer Lagerfeuerparty eingeladen werde, besorgt.
Auch habe ich die Saiten im Urlaub in Südfrankreich bei knapp 40°C gewechselt...wenn der Planet sticht fließt der Schweiß auch ohne Fleiß...und so musste ich direkt nach getaner Arbeit mit Entsetzen feststellen: die funkelnagelneuen Saiten sind stellenweise schon schwarz angelaufen.
sind natürlich erschwerte Bedingungen, und ich wäre nicht so streng mit der Bewertung gewesen wenn ich die Saiten die ursprünglich drauf waren unter diesen Umständen auch angelaufen wären, sind sie aber nicht. Also wer Schweißhände hat...lieber vielleicht doch etwas mehr Geld ausgeben.

Für mich sind diese Saiten auf meiner Lowden die perfekten Standard-Saiten. Klingen sehr gut (warm, mittig und voll) und belasten die Geldbörse wenig. Elixier kosten das doppelte, klingen von Anfang an, meines Erachtens, weniger angenehm und halten den Klang auch nicht länger als zwei dieser Saitensätze.
Demnach geht für mich die Rechnung auf. Mich stört das häufigere Wechseln nicht.

Wer eine eh schon recht mittige, dunkel-klingende Gitarre hat, wird vielleicht mit diesen Saiten in die dumpfe Richtung abdriften, vor allem bei den höheren Stärken. Auch für Gesangsbegleitung sind sie eventuell nicht die Besten, da sie, wie gesagt, eher Mittig sind. Bei den 11ern gehts aber noch.
Diese 11er sind sehr ausgewogen, angenehm zu spielen und auf meiner Lowden gleich laut wie 12er, jedoch transparenter.

Über den Sound muss man wohl nicht mehr viel schreiben, die EB 2148 sind quasi der Standard auf vielen Instrumenten On und Off Stage.

In den 15 Jahren in denen Ich Ernie Ball Saiten spiele sind mir bisher zwei Saiten Kaputt gegangen, eine Jahre alte hohe e (.11) auf einem nicht gespielten Instrument und eine neue G (.20) Saite direkt beim Aufziehen, allerdings aus einem 2150 Satz (Wurde anstandslos von Thomann getauscht!).

EB Saiten sind für Spieler gemacht, wer seine Gitarre nur alle paar Wochen mal in die Hand nimmt sollte besser zu Beschichteten Saiten greifen da die EB PB Saiten doch sehr schnell mit Schweis und Sauerstoff reagieren, dabei an Klang verlieren und die Bespielbarkeit abnimmt. Nach dem Gig immer schön Saiten und Griffbrett sauber machen dann halten sie aber auch mehr als einen Gig durch, für den Preis aber absolut ok, man muss es eben nur wissen und beachten.