Ernie Ball MVP Most Valuable Pedal

Kein Höhencut, keinerlei Nebengeräusche und direkt nach der Gitarre sehr schön zum Regeln der Zerre zu gebrauchen.
Das Pedal wippt nicht zu leicht und macht einen sehr wertigen Eindruck.
Vorher war das relativ leichtgängige Boss FV-50 H ein Jahrzehnt lang mein Begleiter, bei diesem musste man den Fuß aber immer ganz vorsichtig vom Pedal nehmen, wenn es sich nicht in einem der Anschläge befand, damit es sich nicht
ungewollt verstellt. Eines Tages fing dann das Poti an zu knacksen.
Klar hätte ich auch einfach das Poti des FV-50 H wechseln können, dann hätte ich aber nicht bemerkt, dass meine Gibson LPC mit dem aktiven EB MVP 6182 deutlich an Sustain gewinnt.
Es ist sein Geld wert.

Nachtrag nach 9 Jahren:
Das Poti kratzt noch immer nicht.
Die Gleitlager in der Drehachse des Pedals haben mit den Jahren etwas Spiel bekommen, immer wenn ich mal mit etwas mehr Körpergewicht ins Pedal einsteige, macht es ganz leise "gnok".
Ich musste neulich die verschlissene vordere Schnur wechseln (Ernie Ball Cord/Spring Kit 6157) und das war kein Spaß.
Habe schon überlegt, mir das Pedal noch einmal zu kaufen, weil das viel modernere Lehle "Mono Volume 90" nach 10 Jahren womöglich auch "gnockt". Puh, mal sehen.

Habe beide, das Lehle und das MVP getestet. Ich möchte ein Volumepedal mit Minimallautstärke und ohne Klangeinbußen zwischen Pedalboard und Amp um flexibler zu sein.

Sound:
Habe ich keine nennenswerten Unterschiede gehört. Beide lassen die Höhen unangetastet. Sehr gut!

Bedienung:
Das Lehle hat zwar eine Schraube mit der man den Trittwiderstand einstellen kann, allerdings nur in gewissen Grenzen. Ich hätte es gern noch schwergängiger gehabt. Das MVP (keine Einstellmöglichkeit) ist etwas leichtgängiger als das Lehle (mit angezogener Schraube), aber nicht viel.

Die frontseitigen Anschlüsse beim MVP gefallen mir deutlich besser. Beim Lehle sind alle Anschlüsse auf der rechten Seite. Warum? Total unpraktisch!

Funktionalität:
Wenn keine Minimallautstärke eingestellt wurde, empfand ich die Verstärkung fast linear, nicht ganz, aber sehr gut. Allerdings reagierten beide Pedale unterschiedlich darauf, wenn die Minimallautstärke genutzt wird.
Beim Lehle kam sehr schnell die Verstärkung, änderte sich beim weiteren Durchtreten jedoch kaum noch. Beim MVP war es umgekehrt: Bis zu dem Punkt, wo man auch sonst die eingestellte Minimallautstärke erreicht hätte, passierte rein gar nichts. Bei beiden wird also der Regelweg nicht auf den Pedalweg verteilt. Das ist schade. Hilfreich ist die Minimallautstärke dennoch, denn versehentliches Muten, während man das Pedal neben dem Volume bedient ist so ausgeschlossen. Immerhin. Den Boost benötige ich nicht, nehme ich mit.

Verarbeitung:
Das Lehle kannst du vermutlich zwei Stunden mit einem Presslufthammer bearbeiten und es würde noch genauso funktionieren. Sehr schwer, aber auch sehr robust.
Das MVP ist etwas kleiner, leichter und trotzdem, für sich genommen, stabil gebaut. Die Drehregler scheinen nicht ganz so stabil, wie die vom Lehle zu sein.

Wirklich blöd beim MVP: Für die Pedalboardmontage muss das Batteriefach entfernt werden, da es übersteht. War eine ziemliche Fummelei, die Anschlüsse für den 9V Block aus der Batteriebox zu bekommen.

Fazit: Habe mich für das Ernieball MVP entschieden. Preis, Frontanschlüsse und Gewicht waren für mich ausschlaggebend. Die Nutzung der Minimallautstärke empfinde ich bei beiden als suboptimal, beim Lehle zwar etwas besser, aber nicht entscheidend. Zudem wirkte das monströse Lehle auch rein optisch wie ein Fremdkörper auf meinem Pedalboard, während sich das MVP einfügt, als wäre es schon immer da gewesen.