Ernie Ball Power Peg 4118

Beim ersten Auspacken ist die Halterung des Batteriefachs aufgebrochen - ein Schelm wer Sollbruchstelle dabei denkt..
Um es trotzdem kurz auszuprobieren mussten dann 3 Streifen Tesa herhalten, da das Fachnatürlich unter Federspannung steht hielt diese Notlösung nicht lange, aber lange genug um den Drehmoment des Geräts zu prüfen.
Dieser hat meine Erwartungen übertroffen, die Testsaite war Ruckzuck ab und wieder aufgewickelt!
Von Fender über ESP über Dingwall bis hin zur Ukulele haben alle Mechaniken in die Power Peg gepasst.
Ich warte jetzt auf ein Austauschgerät und freu mich schon nie wieder lange lästig manuell kurbeln zu müssen. 🔩

Gute Idee, schlechte Ausführung. Zuerst der Grund, warum ich das Gerät retourniere und auf ein besseres Ersatzgerät hoffe.
Der Aufsatz läuft nicht gleichmäßig. Die Nabe ist leicht, aber merklich dezentral. Der Aufsatz eiert, läuft somit unrund. Auch einem günstigen Produkt sollte man eine vernünftige, mittige Nabe zutrauen - zumal es kein No-Name-Produkt ist. Für die Mechaniken bestimmt nicht lebenserweiternt.
Der Grundgedanke ist dennoch prima und ja, wenn man über dieses Manko hinweg sieht, spart man eine Menge Zeit. Leider ist die Drehgeschwindigkeit nicht dosierbar. Die Knöpfe lassen sich qualitativ wie ein Happy Meal Spielzeug bedienen. Da ist Luft nach oben.
Die Führung des Batterieschachtes ist tricky. Man sollte die Knarre beim Einführen der Batterien schräg halten und mit den Bodennahen Mignonzellen anfangen, da sie sich sonst in der Buchse querlegen. Braucht man aber nicht überbewerten.

Das Design dieses Geräts wirkt ein wenig wie Spielzeug, aber ausgepackt und mit 4 Batterien bestückt scheint es mir doch ausreichend solide. Im Vergleich zum Akkuschrauber sollte man beim Saitenwechsel etwas mehr Geduld haben, da sich der Kopf relativ langsam dreht. Mir ist es Recht, dafür besteht kein Risiko, frische Saiten versehentlich zu flott anzuziehen und zu beschädigen.

Die Kurbel beherrscht Rechts- und Linkslauf, und der "Abzug" (wie nennt man denn den Taster eigentlich?) kann mit einem Schiebeschalter gesperrt werden, um ein versehentliches Betätigen z.B. im Koffer zu verhindern. Dieser Schieber ist leider etwas schwergängig und wirkt, als ob er recht bald den Geist aufgeben könnte. Hoffen wir das beste!

Die grünen Applikationen finde ich nicht umwerfend, da wäre mir das frühere Weinrot lieber gewesen, das ist aber natürlich Geschmackssache. Was mich wirklich etwas stört ist die Verwendung von Batterien statt einem Akku, was vermutlich dem geringen Preis geschuldet ist. Mal abwarten, wieviel Strom das Gerät zieht, eventuell wäre ein Umstieg auf handelsübliche Akkus eine Option.

Insgesamt kein erforderliches, aber auch kein unnützes Tool, wenn man sich die "Freuden des Saitenwechselns" erleichtern möchte. Das Handling ist für meinen Geschmack deutlich angenehmer als mit einer normale Saitenkurbel, ob man das Geld dafür ausgeben möchte, kann jeder selbst entscheiden. Seinen Preis wert ist das Gerät meines Erachtens durchaus.

Hab mir über die Zeit zwei von den Dingern gekauft und würde es nicht nochmal tun.
Wenn man die nicht ständig nutzt, sollte man die Batterien rausnehmen.
Und selbst, wenn es keine Probleme mit den Batterien gibt, entstehen Zeit schnell Wackelkontakte, obwohl ich die Schrauber nicht so oft benutze.
Jedes mal ärgere ich mich darüber, daß ich erstmal alle Batterien prüfen muß, bevor ich merke, daß man den Schrauber erstmal in allen Achsen schütteln muß bis der wieder drehen will.
Beim nächsten Baumarkt-Besuch hol ich mir was von Bosch oder Makita und bastle den grünen Kopf von dem Peg drauf.
Dürfte verlässlicher sein.