Die neue Serie der Fender Stratocaster American Performer ?made in USA? aus dem Jahr 2018 hat einen attraktiven Preis, der mich sofort angesprochen hat. Die von der Verarbeitung her weniger empfehlenswerten Fender aus Mexico sind lediglich 200, 300 Euro günstiger. Neu an der Fender-Serie aus Südkalifornien sind die Pickups: zwei Yosemite ?single coils? und ein zweifacher ?DoubleTap?-Tonabnehmer unten am Steg. Der Kippschalter lässt sich zwischen den drei Tonabnehmern auf fünf Stufen einstellen, die den kompletten Strat-Sound von kräftigen Tiefen bis hin zu kristallklaren Höhen umfassen. Die Yosemite-Pickups gelten dabei als das Herzstück der Gitarre, die noch besser als ihre Vorgänger klingen soll. Vom Sound her ist das ganz sicher ein perfektes Instrument.
Das Griffbrett ist flüssig bespielbar und liegt gut in der Hand. Slide und Dehnung der Saiten gelingen mühelos und ohne Ermüdung der Finger. Die Mechanik der Saitenwirbel wurde hochsolide wie gewohnt verarbeitet. Die Saiten halten auch bei einer Stunde Spieldauer und bei längerer Pause im Gig-Bag ihre Stimmung.
Optisch ist die Gitarre durch einen hellen Hals aus Ahornholz geprägt. Der Korpus wurde überwiegend in dunkleren Farben gehalten und zum Teil mit einem Glanzlack verziert. Dadurch entsteht ein deutlicher Kontrast zum hellen Hals. Mein Modell hat einen schwarzen Korpus, der sehr auffällig mit dem hellen Hals kontrastiert. ?Back in Black!? ? es ist die zweite Strat in meinem Leben.
Kritikpunkte sind kaum vorhanden: Die drei Lautstärke- und Tonregler sind die traditionellen Plastik-Drehknöpfe von Fender, die heute bei Kritikern als ein wenig zu langsam in der Bedienung gelten. Der Kippschalter befindet sich recht nah bei den Saiten und kann bei starkem Anschlag schon einmal erwischt werden, so dass unfreiwillig die Toneinstellung wechselt. Der mitgelieferte Gigbag schließlich ist ein wenig zu einfach gehalten. Er verfügt zwar über Taschen für Notenblätter und Plektrons, aber über keinen Tragegurt. Außerdem schützt ein Koffer das wertvolle Instrument natürlich bedeutend besser als der Kunststoffbezug der Gitarrentasche. Immerhin ist der Bezug dick und zäh, so dass er einiges aushält.
Für den Preis eine ?Eins minus?!