Beide Hälse sind aus US-Produktion, sagt Fender. Die American Pro-Gitarren liegen zwischen 2000 und 3000€, sind also schon deutlich jenseits der mexikanischen Players. Da beide Hälse bis auf das "roasted" denselben Titel haben, erwartet man extreme Ähnlichkeit. Doch der Unterschied ist größer als man meinen sollte.
Die Roasted hat sicherlich die schönste Satin-Lackierung rundum. Eine reine Haptik-Freude. Die Farbe? Ich bin ehrlich: Nicht wirklich mein Ding. Auch klanglich konnte ich keine "Sound-Explosion" und auch keinen wirklich fühlbaren besseren Sustain bei der "Röstung" erkennen. Also diesen Hals hier gekauft, für den ich eigentlich diese Review verfasse. Wieder mal nicht das Kleingedruckte gründlich gelesen: Nur die Halsrückseite ist satiniert, das Griffbrett fett lackiert. Bäh. Warum eigentlich? Muss ich wieder schmirgeln... Aber die Farbe ist mein Ding und der Sound und -- das ist nun wirklich seltsam -- der Halswinkel. Die Röstung nämlich brauchte in einem der Testbodies sogar ein 0,25-Grad-Shim. Mit Ach und Krach hätte ich auch die Brückenhöhe ändern können. Im anderen Body hat es fast gepasst. Warum auch immer -- für zwei Hälse, die gemäß Fender in derselben Gitarre Dienst tun sollen, hätte ich das nun wirklich nicht erwartet.
Auch musste ich bei der Röstung die E- und H-Seite recht hoch einstellen, damit das Bending nicht zu früh auf Grund lief -- jaja, nach korrekter Trussrod-Einstellung. Beide haben aber angeblich denselben 9,5-Zoll-Radius, also keiner einen Compound-Radius.
Dann noch Details zum Sound: Identische Bodies mit identischen Pickups usw. : Die Röstung klingt dunkler, die hohe E-Saite kommt (ja, bei gleicher Höhe, war viel Gefummel) etwas knapper. Der Gesamtsound ist nicht so saftig wie mit der einfachen AmPro. Zugegeben, war jetzt meine erste Röstung und ich wusste auch nicht genau, was ich erwarten sollte. Meine Entscheidung verwundert nicht: Mehr als 100 € gespart und für meinen Geschmack hübscheres Aussehen und schönerer Klang. Adios Röstung.