Fender Pure Vintage 64Tele Pickup

der Sound lässt keine Wünsche offen. Verarbeitung ist top.
Klangtechnisch ist es meine erste Tele.
Ich hab sie selbst zusammengestellt. Erle Korpus, Ahorn Hals. Beides mit Nitrolack lackiert. In der Kombi Erle und Ahorn klingen sie warm und nicht zu spitz. Ich habe die Elektronik schön mit Kupfertape abgeschirmt und alles geerdet. Somit ist das Brummen auch nicht so vordergründig.
Wer damit nur Clean spielt wird ohnehin nicht so ein Problem damit haben.
Das können sie auch am besten. Clean und angezerrt bis Crunch.
Wer mehr Gain verwenden will sollte vielleicht einen 4-Weg Schalter verbauen und in der 4. Position dann Bridge und Neck in Serie verlöten. Man hat dann eine Art Humbucking effekt. Dieser klingt sehr gut.

Also von mir klare Kaufempfehlung.

Vorab: Eine wirklich seriöse Beratung durch den Fachverkäufer von Thomann. Ich war unschlüssig ob ich die "Pure Vintage 64Tele" oder die "TexMex" nehmen sollte um meine Squier-Tele etwas aufzupimpfen. Und so kann ich auch noch vorab sagen, dass auch soundmäßig die PUs meine Erwartungen voll erfüllt haben. Danke für den Rat.

Was mir als technisch versierten Handwerker negativ auffiel, war dies:
Für den Hals PU gab es 2 (ich nenn es mal jetzt so) Gummipuffer und 2 Schrauben (keine M-Schrauben, eher dünne, lange Holzschrauben) mit extrem dünnen Kopf. In der PU-Grundplatte sind dafür 2 kleine Löcher vorgebohrt um die Höheneinstellung der PUs zu bewerkstelligen. Das Material der Grundplatte ist aber aus gepresster Pappe (ähnlich). Die Schraube hielt nur 2 gefühlvolle Drehungen, dann war sie ausgerissen. Für einen Einsatz der in der alten Tele verwendeten M-Schrauben mit den Spiralfedern ist aber bei dieser schmalen Grundplatte kein Platz mehr. Die Gefahr, die Spule zu beschädigen ist zu groß. Habe (Tip für andere) aus dem Blech von Bilderhakenaufhängern kleine Konterbleche gemacht, Loch vorgestanzt, da hielt dann die Schraube. Die extrem dünnen Köpfe der Schrauben hatten geraaaade so noch Halt in den im Pickguard vorgegebenen Schraubenlöcher ( für M-4 Schrauben vorgesehen).
Für den Steg-PU gab es nur die 3 Gummipuffer, keine Schrauben. Offenbar, weil diese auf der Metallgrundplatte mit den sonst üblichen M-Schrauben befestigt werden. Ich denke, wenn man das als Set verkauft, sollten einheitliche Befestigungen möglich sein, und auch alle Schrauben mit dabei sein. Man kann nicht bei allen Kunden handwerkliches Geschick vorraussetzen.

Ich habe zwei Teles, eine Fender Classic 60, made in Mexiko und eine aus verschiedenen Teilen zusammen geschraubten. Mittlerweile habe ich in beiden diese Tonabnehmer verbaut.
Für mich liefern diese hier einfach den klassischen, knackigen Tele Sound. Die Nocaster Pickups fand ich am Steg zu fett und am Hals zu drahtig, Texas special hatten mir zuviel output und zu viele Mitten. Das 64 Set hingegen bringt den klassischen Tele Twang ohne schneidende Höhen. Bei aller Durchsetzungsfähigkeit klingen sie aber immer auch warm und ausgewogen und vor allem sehr dynamisch, sprich, sie reagieren auf das, was die Finger so reingeben.

"Vintage" eben! Das bedeutet die Verarbeitung ist wie aus den 50ern - man muss aufpassen, dass man die freiliegenden Mini-Drähtchen nicht beschädigt wenn man die Teile einbaut.

Ebenfalls "vintage": die Pickups brummen etwas lauter als die standard Tele-Pickups. (Originale Bestückung aus meiner Tele American Standard BJ 2009)

Warum dann "Vintage" ?

Weil es eben besser klingt! Der Sound meiner 2009er ist jetzt wärmer und runder. Vor allem beim Anschlag der Saiten merkt man dann den Unterschied.

Im Vergleich mit meiner originalen 1971er Tele ist der Sound jedoch noch etwas entfernt - ob das an den Potis oder anderen Schaltungskomponenten liegt muss ich leider erst noch herausfinden.

Im Prinzip hatte ich mir mehr erhofft - daher (und wegen der Verarbeitung) nur 4 Sterne von mir.

Sie haben den typishen höhenreichen Tele Sound, den ich liebe, klingen aber nie schrill. Genügend Output ist vorhanden.
Besonders gut gefällt mir auch der Neckpickup. Anders als viele andere Tele Neckpickups auch alleine absolut brauchbar. In der Zwischenposition wirds dann schön funky.

Nachtrag: Leider ging aus unerklärlichen Gründen nach einem halben Jahr der Bridge-Pickup kaputt. Macht aber nichts, da mir Thomann beide Pickups ersetzt :-)
Danke dafür!

Nachtrag 2: Leider brechen die Pickupkabel sehr leicht. Neuer Neck Pickup hat Wackelkontakt, weil im Pickupkabel irgendwo eine Bruchstelle ist. Bischen am Kabel wackeln und er geht wieder. Sehr ärgerlich. Hab jetzt auch keine Lust mehr alles auszubauen und zurückzuschicken. Fender tauscht nämlich nur das komplette Set aus.

Hab die Pickups in meine Squier Affinity Telecaster eingebaut.

Nun habe ich einen wunderbaren Sound. So einen schönen und lebhaften Bridge-Pickup habe ich noch nie gehört, spiele fast nur noch auf der Bridge-Position. Allerdings mit halb zugedrehtem Tone-Regler. Dafür ist er ja aber auch da!
Ich vermeide eigentlich die Bridge-Pickups an meiner Strat und Les Paul. Vielleicht sollte ich diese auch noch tauschen. :)

Der Neck-PU klingt auch super. Sehr voluminös, aber trotzdem noch klar.

Das Reinlöten ging relativ problemlos.
Ich habe einfach die PUs ausgetauscht, ohne die Schaltung der Affinity zu verändern. Vorher habe ich mir eine Anschlussskizze der alten PUs gemacht und darauf die neuen Abgebildet.
Und unbedingt den Farben der Leitungen vertrauen. Sie stimmen! :)
Schwarz des neuen Neck-PUs ist tatsächlich Schwarz des alten Neck-PUs. Nur die Lötstellen am PU sind verdreht. Deswegen hatte ich zuerst fälschlicherweise Weiß auf Schwarz abgebildet. Und ich hatte den berühmten "Out of Phase"-Effect in der Mittelposition. Umlöten, fertig. :)