Ich habe den Combo sowohl fürs Tonstudio wie auch Live-Betrieb einer Rock-Band gekauft. Das Gesamtergebnis nach einer Woche ausgiebigen Testens: Großartig! Und nun zu den Details....
Der Amp bietet im Prinzip schon durch die drei Schalter viele Einsatzmöglichkeiten. Bisher war es für mich nicht nötig, den 4-Band EQ in Anspruch nehmen zu müssen (getestet hab ich den aber natürlich). Der Bright Schalter bringt Höhen mit ins Spiel, welche allerdings ab und an too much sein können. Ich selbst nutze diesen Schalter nur selten. Schön aber ist, dass der Schalter andere Frequenzen boostet als der Treble-Regler, wodurch man im Hochtonbereich die Qual der Wahl hat oder auch breitbandiger boosten kann. Den Contour-Schalter nutze ich ebenfalls weniger, dieser bewirkt im Prinzip einen Badewannen-EQ, der den modernen Sound noch etwas mehr in Richtung Scoop und Metal verschiebt. Der Vintage-Schalter hingegen ist bei mir immer drin, da er die Tiefmitten und Bässe boostet und, im Kontext einer Rock-Band gespielt, enorm zur Druchsetzungsfähigkeit beiträgt. Zudem wird das Signal komprimiert ohne die Spieldynamik zu killen und der Gain-Regler wird zum Compression-Grit-Crunch-Regler. Unbedingt ausprobieren und verschiedene Settings testen! Den 4-Band EQ kann man dann zum Anpassen des Sounds an den Raum nutzen. Die Frequenzbänder arbeiten effektiv und man spürt schon bei leichten Drehen eine Veränderung im Sound. Die Frequenzpunkte und die Bandweite (Güte) der Regler sind sehr gut gewählt.
Der Line-Out wird von allen Reglern beeinflusst, also auch Gain und Master. Das finde ich mehr als logisch, da im Vintage Modus eben diese Regler auch zum Klang und der Kompression beitragen. Das abgegriffene Signal weist im Mischpult einen schön gleichbleibenden Pegel auf, der gut eingepegelt werden kann. Das Bass-DI Signal ist im Vergleich dazu deutlich dynamischer, aber auch unruhiger und weniger gut in den Band-Kontext zu mischen. Zudem ist das DI-Signal des Amps deutlich druckvoller in den relevanten Frequenzbereichen. Auch sehr positiv ist anzumerken, dass sich das Amp-DI-Signal nicht großartig vom Ampsound selbst unterscheidet, die integrierte Speaker-Sim ist also sehr gut gelungen. Man schickt somit genau das zum FOH-Pult was man auch auf der Bühne hört.
Der Grundsound des Amps ist ultimativ gut. Einstecken und losspielen geht hier einwandfrei.
Der Amp ist sehr stabil und gut gebaut. Schön auch hier der abnehmbare Frontgrill, falls der Amp im Studio mal mikrofoniert werden soll. Der Amp geht sehr laut und vibriert dabei erstaunlich wenig. Der Ausgang-Limiter bewirkt, dass der Speaker nie überlastet wird. An einem bestimmten Punkt erhält man dann nur noch Sustain und Compression. Das ist aber an einem Punkt, an dem die Gläser im Schrank schon hinüber sind.
Der Rumble 100 ist auch perfekt für eine Band, die das Feeling des Basses auf der Bühne brauchen, aber auch auf In-Ear Monitoring setzen. Der mittelgroße Combo kann das Feeling liefern ohne den Bühnensound zu Vermüllen. Der Rest kann über FOH laufen, da hier ja das gleiche Signal anliegt.